EURO, DOLLAR, SCHILLING – WAS DEN FINANZMARKT DIESE WOCHE BEWEGT HAT

Alles auf 100

von Philipp Grabowski

Seit 100 Ausgaben blickt ZASTER-Kolumnist Volker Schilling auf die Geschehnisse auf den Finanzmärkten. Und die Zahl 100 hatte auch auf den Märkten in dieser Woche eine besondere Bedeutung.

Seit 100 Ausgaben blickt ZASTER-Kolumnist Volker Schilling auf die Geschehnisse auf den Finanzmärkten. Und die Zahl 100 hatte auch auf den Märkten in dieser Woche eine besondere Bedeutung.

100 Prozent

Herzlich willkommen zur 100. Ausgabe meiner Kolumne.

Woche für Woche kommentiere ich hier die Ereignisse der Finanzmärkte mit meiner garantiert 100 prozentigen subjektiven Einschätzung.

100 Mal machen Sie das heute mit mir gemeinsam. Tausend Dank dafür. 100 Prozent ist ein Ganzes. Das hat den hohen symbolischen Wert einer Ganzheit oder Vollständigkeit. Man kann aber auch 100 Prozent danebenliegen, dann ist es weit her mit der Vollkommenheit.

So oder so ähnlich laufen derzeit die politischen Diskurse zu den Entscheidungen der K-Frage ab. Die einen meinen, dass die jeweilig anderen weit danebenliegen. Kanzlerkandidat, eine 100 Prozent sinnfreie Jobbeschreibung und so inflationär inzwischen. Neben Laschet und Baerbock gibt es da ja auch noch den Herrn Scholz. Und was ist mit Lindner? Kann der kein Kanzler? Auf Umfragen dazu ist auch kein 100 prozentiger Verlass mehr, denn die sehen je nach Auftraggeber zu 100 Prozent anders aus. Die Börsen kratzt das derweil wenig. Dort geben immer mehr Börsianer Gas und beschleunigen

Ihr Depot von 0 auf 100:

100 Millionen

Mit Vollgas ist die nächste Börsengeneration unterwegs. Folglich ungebremst ist der Kursanstieg bei den besonders heißen Reifen. So steigt in dieser Woche die Krypto-Scherzwährung Dogecoin auf neue Allzeithochs und damit im laufenden Jahr um über 8000 Prozent.

Die Kryptowährung, eigentlich nur als Gag gestartet, wird zum ironischen Symbol der Kryptoblase!

Diese aufgeblasene Situation machte diese Woche vor allem dem Bitcoin zu schaffen, der von seinem Hoch bei fast 65.000 US-Dollar auf 48.000 US-Dollar korrigierte, immerhin über 25%.

Zum Dogecoin fällt mir doch spontan diese alte Börsenweisheit ein: „Das Schöne am Anlegen ist doch, dass man mehrere Male 1000 Prozent Gewinn machen kann, aber höchstens einmal 100 Prozent verliert.“

Apropos verlieren: Joe Biden hat seine Wette verloren, dass er in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit 100 Millionen Impfdosen an die Amerikaner verabreichen lässt. Es waren nämlich sage und schreibe 2 x 100 Millionen Impfungen an diesem Donnerstag. Von wegen „Sleepy Joe“. Der Mann ist ganz schön entschlossen in der Umsetzung. Das würde man sich von dem ein oder anderen Amtsträger in Deutschland auch wünschen. Die sind aber gerade alle damit beschäftigt:

100 Inzidenz

Die Novelle des Infektionsschutzgesetzes hat diese Woche alle Gesetzgebungshürden passiert und tritt in Kraft. Mit der 100er-Inzidenz wird künftig das soziale Leben an- oder ausgeschaltet.

An der Börse spielt diese Zahl keine Rolle, und daher verharrten die Kurse in dieser Woche auf hohen Niveaus. Störfeuer kam aber zum Ende der Woche aus den USA. Präsident Joe Biden ließ verlautbaren, dass er ans Kapital seiner Bürger möchte. Genauer: Er will an die für die Börsianer so wichtige Kapitalertragssteuer. Verdoppeln will er diese auf mindestens 39,6%.

Ganz klar, Joe Biden braucht mehr Kohle für den grünen Umbau, den er ebenfalls diese Woche in einer internationalen Schalte mit Staatschefs verkündete.

Wenn Sie also mich nach einer Inzidenz fragen, also der relativen Häufigkeit von Ereignissen, dann würde ich sagen: Gewöhnen Sie sich schon einmal daran, dass nach künftigen Wahlen die neuen Verantwortlichen ihre Bürger zur Kasse bitten. Wird Ihnen wahrscheinlich nicht gefallen, aber wem gefällt aktuell schon eine steigende Inzidenz. Eine könnte allerdings eine Ausnahme sein: Die weiter steigende Anzahl meiner wöchentlichen Kolumne.

In diesem Sinne auf die nächsten 100 Ausgaben. Schön, dass Sie dabei sind.

Ihr Volker Schilling

ein Artikel von
Philipp Grabowski