Forschen wie die Großen

AirBnB sucht dich für Antarktis-Mission

von Moritz Weinstock

Auszeit mal anders: AirBnB will keine Unterkünfte am Südpol errichten, sondern mit dir, der Forscherin Kirstie Jones-Williams und vier anderen Freiwilligen das ewige Eis auf Mikroplastik untersuchen.

Vor wenigen Tagen ist der Eisbrecher „Polarstern“ des deutschen Alfred-Wegener-Instituts zur größten Forschungsmission in die Arktis aufgebrochen. Das Ziel: an einer geeigneten Eisscholle festmachen, das Schiff über die kalten Wintermonate im Eis des Nordpolarmeers einfrieren lassen, ein Forschungslager rundherum aufbauen und mit der sogenannten Drift, also der Bewegung des Eises, ein Jahr lang „mitreisen“ und Daten sammeln. Rund 600 Wissenschaftler aus 19 Ländern sind an der Mega-Mission namens „Mosaic“ beteiligt. Was sie sich erhoffen? Tiefgreifende Erkenntnisse durch Messdaten aller Art für das Verständnis des Klimawandels zu erlangen.

Wissenschaft und Laien

Fast zeitgleich startet AirBnB nun eine Mission ähnlicher Art. Doch statt zum Nordpol zu reisen, soll es bei „Antarctic Sabbatical“ zum Südpol gehen, also ins ewige Eis. Das spannende daran: du kannst Teil davon sein! Denn zusammen mit Ocean Conservancy, einer NGO, die sich um saubere Strände und Meere bemüht, dürfen du und fünf andere Freiwillige die Forscherin Kirstie Jones-Williams auf ihrer Mission in die Antarktis begleiten.

Unerfahren, aber motiviert

Du hast richtig gehört: AirBnB sucht dich, obwohl du vielleicht keine Vorahnung in Bereich wissenschaftlichen Arbeitens mitbringst. Was zählt, ist Abenteuerlust, ein ausgeprägter Wunsch unseren Planeten zu schützen und ein großes Interesse daran, die Auswirkungen des Menschen auf die Natur zu erforschen. Warum sich gerade dafür dieser entlegene, menschenfeindliche Ort besonders gut eignet, erklärt die Forscherin selbst:

Die meisten Menschen betrachten die Antarktis als einen unberührten und isolierten Kontinent. Doch die neuesten Erkenntnisse zeigen, dass selbst die entlegensten Orte von Verschmutzung durch Plastikabfälle betroffen sind.

Kirstie Jones-Williams, Antarktis-Wissenschaftlerin

Erst lernen, dann forschen

Schon heute können Mikroplastikteile im Eis unserer Polkappen festgestellt werden. Die einmonatige Mission soll helfen, noch besser zu verstehen, was dort vor sich geht und inwieweit der Mensch dazu beiträgt, auch so entlegene Orte zu verschmutzen. Natürlich wirst du für diese Mission nicht völlig ins kalte Wasser geworfen.

Bevor es in die klirrende Kälte, aber auch atemberaubende Schönheit des kargen Kontinents geht, werden du und deine Mitstreiter in Chile ausführlich auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereitet. Dort lernt ihr, wie man Boden- bzw. Eisproben entnimmt, sie auswertet und wissenschaftlich verarbeitet. Zudem werdet ihr natürlich mit der umfangreichen Ausrüstung für so ein Unterfangen vertraut gemacht.

Klingt verlockend? Dann melde dich jetzt noch bis zum 8. Oktober 2019 HIER an und halte dir schon mal den Zeitraum vom 18. November bis 16. Dezember frei, denn da geht es mit etwas Glück Richtung Südpol.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.