DIGITAL STATT ANALOG

5 Bereiche, die in Deutschland seit Corona digitaler wurden

von Philipp Grabowski

In Deutschland geht es schrittweise bergauf: Nicht immer mit dem gewünschten Tempo, doch gerade im Servicebereich lässt sich seit Corona eine Entwicklung Richtung digitalen Lösungen feststellen. ZASTER-Kolumnistin Isabella Müller-Reinhardt beobachtete 5 Dinge, die seit Corona moderner wurden.

1
Bezahlen

Vor einem Jahr noch undenkbar, jetzt plötzlich ganz normal: Ich kann beim Bäcker meine Brötchen mit EC-Karte zahlen! Selbst bei Mini-Beträgen guckt mich keiner doof an. Im Zoo konnte ich sogar eine Waffel für 2,90 Euro mit Karte zahlen, und auch meine Stamm-Eisdiele hat mittlerweile ein Kartenlesegerät. Irre, oder?

2
Shopping

Den stationären Einzelhandel unterstützen? Klar – sehr gerne!

Aber wie?

Früher war das nur möglich, wenn wir uns physisch in die Läden geschleppt haben. Mittlerweile haben aber genau diese Läden seit einem Jahr zu. Und siehe da, es geht plötzlich auch online. Egal ob der kleine Buchladen oder die nette Mode-Boutique. Webshops, manche sogar mit Online-Beratung, Instagram-Live-Verkäufe, Foto-Service via Email. Alles geht. Und so macht es wirklich auch mehr Spaß „local“ zu shoppen.

3
Terminbuchungen

Ruft mal in USA in einem Restaurant an um einen Tisch zu reservieren. Die lachen Euch aus. Und das schon seit fast 10 Jahren. Bei uns wussten bis vor 12 Monaten die Läden gar nicht, dass es sowas wie Online-Buchungssysteme überhaupt gibt.

Und jetzt? Friseurtermin online gebucht. Reifenwechsel in der Autowerkstatt online gebucht, Tickets für den Wildtierpark online gebucht. Und sogar das Hallenbad, das seit den 70er Jahren nicht mehr renoviert wurde, bietet auf seiner nagelneuen Homepage Buchungen ausschließlich online an.

Läuft!

4
Zeitmanagement

Ich bin Kassenpatient und gehe somit zu ganz normalen Ärzten mit Kassenzulassung. Und dann sitze ich da im Wartezimmer mit mindestens 7 anderen Kassenpatienten und warte. Locker 40 Minuten, häufig sogar länger.

Aufgerufen werden Patienten, die meist nach mir das Wartezimmer betreten haben. Und ich wundere mich jedes Mal, wofür überhaupt feste Termine vergeben werden.

Und jetzt? Nix mehr mit Warten. Ärzte sind plötzlich gezwungen, sich an Zeiten zu halten. Dürfen ja nicht zu viele Patienten gleichzeitig im Warteraum sitzen.

Egal ob Kinderarzt, Frauenarzt, Zahnarzt, Augenarzt oder Hausarzt: Ich komme und komme dran.

5
Kundenservice

Ich hatte vorgestern den Auftrag Krampen zu kaufen.

Krampen? Ja. Und nicht etwa irgendwelche, sondern ganz bestimmte mussten es sein. 2,5 Millimeter dick, 25 Millimeter lang.

Normalerweise wäre ich ziellos durch den Baumarkt gerannt und hätte weder Krampen noch freundlichen Mitarbeiter gefunden. Am Info-Tresen hätte ich zu hören bekommen, ich solle mal in Gang 24 gucken.

Und heute? Ich lege die Dinger in meinen Online-Warenkorb, fahre 2 Stunden später zum Baumarkt und bekomme die perfekten Krampen von einem freundlichen Mitarbeiter an der Tür persönlich überreicht.

Der Kunde ist plötzlich König. Sogar im Baumarkt.

ein Artikel von
Philipp Grabowski