Da steigt die Vorfreude auf das neue Jahr: Ab Januar wird die gesetzliche Krankenkasse für Versicherte günstiger. Im Umkehrschluss bedeutet das: Für Arbeitnehmer wie auch für Selbstständige bleibt am Ende des Monats mehr Netto vom Brutto.
Nach Informationen der Zeitschrift „Finanztest“ der Stiftung Warentest planen 18 Anbieter, ihre Beiträge zu senken. Dieser Schritt wurde durch das „Gesetz zur Beitragsentlastung der Versicherten in der gesetzlichen Krankenversicherung“ möglich. Was sich recht sperrig anhört, beinhaltet im Wesentlichen zwei Änderungen:
1
Mindestbeitrag für Selbstständige
Der Mindestbeitrag für Selbstständige sinkt. Davon profitieren vor allem Versicherte mit einem geringen Einkommen. Bei einem Monatsverdienst von bis zu 1142 Euro zahlen Selbstständige ab 2019 in der Regel nur noch einen Beitrag von 171 Euro pro Monat. Das ist enorm, denn derzeit ist der Mindestbeitrag noch etwa doppelt so hoch. Außerdem: Wenn sie Kranken- oder Mutterschaftsgeld beziehen, zahlen Selbstständige gar keine Krankenkassenbeiträge mehr.
2
Beitragsentlastung für Arbeitnehmer
Auch Angestellte profitieren von der Änderung, da der Arbeitgeber im kommenden Jahr die Hälfte aller Beiträge zur Krankenversicherungen übernimmt. Bisher zahlte der Arbeitgeber nur die Hälfte des allgemeinen Beitragssatzes von 14,6 Prozent. Den Zusatzbeitrag, den jede Kasse individuell erhebt, mussten die Mitglieder selbst schultern. Ab Januar wird auch dieser Betrag zwischen Arbeitgebern und den Beschäftigten geteilt.
Vergleichen lohnt sich
Die Zeitschrift „Finanztest“ rät allen Versicherten, die Angebote der Krankenkasse zu vergleichen und schreibt: „Wer von der teuersten bundesweit geöffneten Kasse zur günstigsten wechselt, kann mehrere hundert Euro Beitrag pro Jahr sparen. Die Ersparnis ist abhängig vom Einkommen. Verdient jemand monatlich 3000 Euro brutto, bringt ein Wechsel monatlich etwa 33 Euro, pro Jahr also rund 400 Euro Ersparnis.“
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Zusatzleistungen im Auge behalten
Neben den Beitragskosten lohnt sich auch ein genauer Blick auf die Extraleistungen, die von den Krankenkassen angeboten werden. Denn oft geht es gerade bei den Zusatzleistungen um ziemlich viel Geld. Das ist etwa bei einer Kinderwunschbehandlung der Fall, aber es gibt auch Zuschüsse für Gesundheitskurse wie etwa Yoga und Pilates.
Bei diesen 18 Anbietern wird es ab 2019 günstiger:
AOK Bremen/ Bremerhaven
AOK Hessen
AOK Rheinland/ Hamburg
Bergische KK
Bertelsmann BKK
BKK Firmus
BKK Freudenberg
BKK Gildemeister Seidensticker
BKK Melitta Plus
BKK Verbund Plus
Continentale BKK
Debeka BKK
hkk
mhplus BKK
Salus BKK
Securvita
TK
WMF BKK
Diese Krankenkassen nehmen nicht teil:
BKK Henschel Plus
BKK Public
BKK Textilgruppe Hof
BKK Werra Meissner
Debeka BKK
TUI BKK