Herz und Geld für Tiere

Zwangstötung in Zoos? So viel kostet eine Tier-Patenschaft

von Moritz Weinstock

Den Zoos in Deutschland geht das Geld aus. Das hat im schlimmsten Fall zur Folge, dass Tiere dran glauben müssen. Aber du kannst etwas dagegen tun – zum Beispiel mit einer Patenschaft.

Nicht nur Restaurants und Einzelhändlern bleiben derzeit die Kunden weg. Auch Zoos kämpfen mit den Auswirkungen der Ausgangsbeschränkungen. Keine Besucher bedeutet auch: kaum noch Einnahmen. Das wiederum führt zu ernsten finanziellen Engpässen, denn die Tiere müssen schließlich weiterhin täglich gepflegt und gefüttert werden.

Fehlendes Geld für Futter oder Versorgungsengpässe – diese Ungewissheit treibt manche Zoos zu drakonischen Maßnahmen. Bereits vergangene Woche hat ein Plan besonders für Aufsehen und Verstörung unter Tierliebhabern gesorgt: Der Tierpark Neumünster rüstet sich mit einem krassen Plan gegen den drohenden finanziellen Ruin – und der sieht die Notschlachtung mancher Tiere vor, um Geld für andere zu haben.

Patenschaft statt Tötung

Wobei Zoodirektorin Verena Kaspari gegenüber der dpa versicherte, dass dieser grausame Plan nur im “worst worst case“ Umsetzung findet. Damit der jedoch nicht Eintritt, sind Zoos und Tierparks auf Unterstützung angewiesen. Zum Beispiels in Form von Spenden und Patenschaften. Letztere beginnen bereits ab 100 Euro pro Monat. Denn laut Spiegel kostet „ein Tag Zoobetrieb“ in Hannover beispielsweise rund 63.000 Euro. Die derzeitigen Einnahmen liegen jedoch bei 0 Euro.

Für viele Zoos kommen zwar Maßnahmen wie in Neumünster nicht in Frage, doch auch für sie wird es mit ausbleibenden Besuchern finanziell zunehmend enger. Zudem springen bisherige Unterstützer und Paten gerade jetzt besonders häufig ab, da die Corona-Krise auch auf für sie selbst erhebliche Auswirkungen hat.

Doch was kostet eigentlich so eine Patenschaft?

Patenschaften bieten viele Zoos in Deutschland an. Der Berliner Zoo hat beispielsweise eine genaue Preisliste, welches Patentier wieviel kostet. Die Preise beziehen sich jeweils auf die Kosten pro Jahr. Ab einem Jahresbeitrag von 1.000 Euro Jahresbeitrag darfst du übrigens alleiniger Pate eines Tieres werden:

100 Euro: Waldrappe, Hawaiigänse, Brautenten, Europäische Moorenten, Chinesische Sonnenvögel

150 Euro: Nashorn-Pelikane, Erdmännchen, Prevosts-Schönhörnchen, Nördliche Streifenkiwis

200 Euro: Chile-Flamingos, Kugel-Gürteltiere, Springtamarine

250 Euro: Brillenpinguine, Europäische Uhus, Südafrikanischer Blauhalsstrauße, Afrikanische Zwergziegen, Mantelpaviane, Totenkopfäffchen

300 Euro: Braune Kapuzineraffen, Sibirische Steinböcke, Alpenmurmeltiere, Prinz-Alfred-Hirsche, Parma-Kängurus, Capybaras/ Wasserschweine

400 Euro: Rote Riesenkängurus, Mandrille, Hulman-Languren, Zwergesel

500 Euro: Afrikanische Wildhunde, Zweifingerfaultiere, Große Kudus, Weißhaubenkakadus

ab 1000 Euro: Zebra, Seelöwe, Schimpanse, Elefant

Wohin fließt das Geld?

Das Geld dient vorrangig der Finanzierung von Haltung und Pflege. Heißt: Mit deinem Geld wird nicht nur Futter für die Tiere gekauft. Das Geld kommt auch der Reinigung und Instandhaltung der Gehege zu Gute. Im Grunde hilfst du somit stets mehr als nur einem Tier, zudem bekommst du sogar manchmal die Möglichkeit, dein eigenes Patentier persönlich kennenzulernen. Interesse geweckt? Dann erkundige dich doch über eine Patenschaft bei einem Zoo oder Tierpark in deiner Nähe, denn gerade jetzt zählt jeder Euro.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.