Wie glücklich macht Geld?

Kostenlose Wellness-Trips nach Rocky Beach

von Philipp Grabowski

Wenn unser ZASTER-Kolumnist Frank Behrendt eine Auszeit vom Alltag braucht, taucht er in eine andere Welt ein. Die Welt der Hörspiele von „Die drei ???“.

Mir geht es oft so, dass ich zwischendurch mal eine Auszeit von der Realität brauche oder von Corona nichts mehr hören oder lesen will. Dann reise ich im Kopf in eine andere Welt. Eine, die ich von früher kenne und die sich nie verändert: Die Welt der drei Fragezeichen. Dort treffe ich Justus, Peter und Bob, an deren Seite ich seit meiner Jugend spannende Fälle löse.

Ich weiß noch, wie mich die schwarzen Bände der „Franckh`schen Verlagshandlung, dem heutigen KOSMOS-Verlag, als Junge in ihren Bann zogen. „Die drei ??? und der Super-Papagai“ war damals meine Lieblingsfolge.

1978 wurden dann die ersten Hörspiele aufgenommen, mit den Sprechern, die auch heute noch den drei Boys aus Rocky Beach ihre unverwechselbaren Stimmen leihen. Zum Geburtstag bekam ich die ersten Folgen – damals noch auf Langspielplatten. Zum Glück hat meine Mutter sie alle aufgehoben.

Die alten Erstpressungen sind heute heiß begehrt, denn aufgrund von Rechtstreitigkeiten mit dem Komponisten der damaligen Musik wurde diese später geändert. Als ich letzte Woche mal bei Ebay nachschaute, stieß ich auf Auktionen, die bei über 500 Euro für eine LP der drei ??? endeten. Ich war beruhigt, es gibt noch mehr genauso Verrückte wie mich.

Meine Frau hat ein großes Herz für meine Spleens und schenkte mir einen Plattenspieler. Darauf höre ich nun oft als Feierabend-Ritual die ganz alten Fälle auf Vinyl. Das Knistern sorgt für eine besondere Atmosphäre, die sich auf dem Teller drehende schwarze Scheibe hat etwas beruhigendes. Und die jungen Stimmen meiner alten Hörspielhelden sind mir so vertraut wie die meiner Eltern.

Unsere Kinder habe ich früh für Hörspiele begeistert. Die älteste Tochter hört auch nach ihrem Auszug aus dem Elternhaus vor dem Einschlafen gerne weiterhin die drei Fragezeichen. Zwar nicht wie ich auf Schallplatte, sondern digital.

Aber egal auf welchem Wege nach Rocky Beach gereist wird, Vater und Tochter verbindet ein Schrottplatz. Nicht der romantischte Ort, aber er macht uns beide glücklich.

ein Artikel von
Philipp Grabowski