WEIHNACHTEN ZUHAUSE

Weihnachten im engsten Familienkreis: Wer davon profitiert, wer darunter leidet

von Philipp Grabowski

Statt einer Weihnachtsfeier mit allen Verwandten, feiert unsere Kolumnistin Isabella Müller-Reinhardt in diesem Jahr nur mit der ganz engen Familie. Bei ZASTER erklärt sie, wer durch diese Entscheidung leidet – und wer profitiert.

10 Personen, 2 Haushalte. 5 Personen, 2 Haushalte. Kinder unter 14 ausgenommen……

Ja was denn nun?

Egal – ich werde dieses Jahr nur mit Mann, Kind und erstmals mit Hund Weihnachten verbringen. Ganz unabhängig von dem, was erlaubt ist, haben wir beschlossen: Es wird 2020 keine große Familienfeier geben, damit 2021 alle noch an Bord sind. Besonders die ältesten Mitglieder der Familienbande wollen wir somit schützen.

So und jetzt lassen wir die Emotionen aus dem Spiel und gucken uns mal an, was für finanzielle Auswirkungen das hat. Wer leidet und wer profitiert?

1
Bahn

4 Passagiere, die nicht in den Zug steigen. Über die Weihnachtsfeiertage sind die Tickets auch bei frühzeitiger Buchung alles andere als günstig.

München-Hannover, Hin- und Rückfahrt, Flexpreis 2. Klasse: 272,40 Euro pro Person.

Macht: 1089,60 Euro, die die Deutsche Bahn dieses Jahr an uns nicht verdient!

2
Bio-Bauer

Wenn schon Tier, dann wenigstens glücklich. Oder zumindest artgerecht vom Bio-Hof.

Eine 2 Kilo schwere Flugente aus Freilandhaltung kostet um die 30 Euro. Schlachtung inklusive. Dieses Jahr reicht eine Ente. Sonst waren es immer drei. Wir retten somit zwei Entenleben, sparen 60 Euro und der Bauer braucht vermutlich einen neuen Stall.

3
Alkohol

Mein geschätzter Weinverkäufer wird dieses Jahr ein langes Gesicht machen, wenn ich den Laden verlasse, denn in größerer Gesellschaft trinkt es sich einfach besser. Und spätestens am ersten Weihnachtsfeiertag brauche ich normalerweise flüssige Nerven-Nahrung. Dieses Jahr dürften also 3 Flaschen locker reichen. Für drei Tage natürlich.

4
Kirche

Gottesdienst mit Krippenspiel. Alle Jahre wieder. 2020 bleibt die Kirche leer und somit auch der Klingelbeutel.

5
Baumverkäufer

Der Weihnachtsbaum wird dieses Jahr so fett und groß wie noch nie zuvor. Statt M also XXL. Da freut sich das Kind – und das Wohnzimmer wirkt ohne Gäste auch nicht ganz so leer.

Mehrkosten?

Das was ich normalerweise in den Klingelbeutel stecke.

6
Pakete

Jedes Geschenk, dass nicht unterm Baum liegt und persönlich überreicht wird, landet bei der Post. DHL Paket bis 5 Kilo, versichert und hoffentlich pünktlich: 7,49 Euro.

7
ÖRR

Was macht wohl die Ü-70-Generation wenn sie nicht live unterhalten wird?

Sie guckt ARD und ZDF. Statt „Mensch ärgere Dich nicht“ gibt es dieses Jahr also Florian Silbereisen. Ein Familienstreit weniger und die öffentlich-rechtlichen Sender dürfen über Top-Quoten jubeln.

ein Artikel von
Philipp Grabowski