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Schufa-Eintrag – und was nun?

von Zaster Redaktion

Wenn man mich wirklich, wirklich zu Tode ängstigen will, muss man mir weder einen Horror-Film zeigen, noch meinen Kontostand, nein, man muss einfach nur ein Wort sagen: Schufa-Eintrag. Das reicht, um mich völlig aus der Fassung zu bringen.

Und nicht nur mich: Googlet man „Schufa Eintrag was tun“ kommt man auf über zwei Millionen Ergebnisse. Denn wie so oft im Leben kann eine winzige Kleinigkeit das ganze Dasein auf den Kopf stellen. Und ein Negativ-Vermerk schafft das, indem sehr viel, was selbstverständlich war, plötzlich ziemlich kompliziert bis unmöglich wird. Handyverträge, Mietvertrag, Online-Shopping, Kredite – alles kann dann zum Problem werden. Aber: Was soll man jetzt bloß machen?

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Meistens merkt man erst, wenn ein Kredit abgelehnt wird oder ein Versandhaus den Kauf verweigert, dass etwas nicht stimmt. Das kann bei Krediten auch an einem zu niedrigen Score liegen, allerdings sollte man immer herausfinden, was genau los ist. Also: Schufa um Auskunft bitten und sich Gewissheit verschaffen.

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Ist der Negativ-Vermerk zu Recht entstanden? Dann setze dich umgehend mit dem Unternehmen auseinander und kläre das weitere Vorgehen.

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Zuerst die gute Nachricht: Handelt es sich um einen Betrag unter 2000 Euro, wird dieser Eintrag nach Begleichung der Schulden innerhalb von einem Monat gelöscht. Geht es aber um mehr als 2000 Euro, bleibt der Eintrag trotz Erledigung bis zu 3 Jahre bestehen.

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Ausgenommen sind zudem sogenannte titulierte Forderungen, also zum Beispiel Zwangsvollstreckungen.

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Wenn du den Betrag (unter 2000 Euro) bezahlt hast, bitte das Unternehmen darum, den Fall als erledigt an die Schufa zu melden.

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Gleichzeitig solltest du einen Antrag auf Löschung bei der Schufa stellen. Einen Musterbrief dazu findest du zum Beispiel bei der Bremer Verbraucherzentrale.

Bitte denke daran, dass Kredite, die keine Bonitätsprüfung verlangen, in fast allen Fällen unseriös und / oder mit enormen Kosten verbunden sind. Besser ist es, Ruhe zu bewahren und die Sache zu regeln – und in der Zwischenzeit keine Anschaffungen zu tätigen, die eine Bonitätsprüfung erfordern. Zudem kannst du auch auf Prepaid-Handy-Varianten zurückgreifen und auf Guthaben-Kreditkarten, mit denen du nur vorher gedeckte Beträge bezahlen kannst. Ein Leben mit Negativ-Vermerk ist also möglich, wenn auch manchmal anstrengend und nervig.

Macht man sich das erst einmal bewusst, ist so ein Vermerk zwar immer noch eine ziemlich unangenehme Vorstellung, aber auch nicht das Ende der Welt. Und Horror-Filme kann man ja zum Glück auch in der Videothek ausleihen – ganz ohne Bonitätsprüfung.

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Zaster Redaktion
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