Vergleichen lohnt sich

Online im Ausland kaufen und sparen

von Nils Matthiesen

Die Welt ist ein Dorf. Warum also nicht auch bei Händlern shoppen, die nicht in Deutschland sitzen? Denn das kann sich lohnen.

Think global, buy local – vor allem bei Lebensmitteln ein löblicher Ansatz. Bei Technik, den meisten Klamotten und vielen Produkten aber sinnlos. Denn die kommen ohnehin in der Regel aus Fabriken in Fernost. Aus diesem Grund lohnt es sich, auch mal über den Tellerrand zu schauen und im europäischen Ausland nach Schnäppchen zu schauen. Denn die Chancen stehen nicht schlecht, dass ausländische Händler ein gesuchtes Produkt günstiger anbieten, als deutsche Shops. Zudem kommt es immer wieder vor, dass bestimmte Produkte hierzulande erst zeitverzögert oder überhaupt nicht auf den Markt kommen. Auch in diesem Fall kannn ein Blick über die Grenze sinnvoll sein.

Händler müssen nach Deutschland liefern

Lange war es so, dass viele Händler ihre Waren nicht nach Deutschland verkauften. Zum Glück hat die EU diese Einschränkung abgeschafft und so die Rechte der Verbraucher verstärkt. Bedeutet: Seit Ende 2018 dürfen Händler und Konzerne kein „Geoblocking“ mehr anwenden. Viele Unternehmen versteckten die attraktiven Angebote vor Surfern, die mit einer ausländischen IP-Adresse auf die Shop-Seite kamen oder sie leiteten diese auf regionale, teurere Angebotsseiten weiter. Seit der Entscheidung gilt aber: Wer ein günstiges Produkt auf der italienischen Ikea-Seite oder ein Smartphone auf dem französischen MediaMarkt-Shop entdeckt, darf dieses dann auch als Deutscher kaufen. Der Haken: Händler müssen ihren ausländischen Kunden lediglich die Möglichkeit anbieten, das Produkt direkt abzuholen oder den Transport zu organisieren. Wie das die Händler umsetzen, bleibt ihnen überlassen.

Im Ausland shoppen: Wirklich günstiger?

Aber lohnt es sich überhaupt, in ganz Europa nach günstigeren Produkten zu suchen? Das hat die Preissuchmaschine idealo.de untersucht. Erste Erkenntnis: Insbesondere Technikprodukte wie Smartphones, Fernseher, Spielekonsolen oder Kopfhörer stehen bei deutschen Shoppern im Fokus des Interesses, aber auch Lego, Grills und Druckerpatronen. Zweite Erkenntnis: In nahezu allen untersuchten Kategorien waren die Preise im deutschen Preisvergleich am besten. Trotzdem lohnt es sich zu vergleichen. Denn einzelne Produkte sind bei Shops in Großbritannien, Frankreich, Italien oder Spanien in der Tat preiswerter. Druckerpatronen waren beim Vergleich in Großbritannien rund 27 Prozent günstiger als in Deutschland. Und bei den Fernsehern lagen die Preise in Frankreich rund vier Prozent unter den deutschen Angeboten. Bei den Spielekonsolen war Italien am billigsten, fünf Prozent Ersparnis sind drin. Die Nintendo Switch gab es beispielsweise bis zu 20 Euro günstiger. Und auch bei den Smartphones lässt sich sparen. Bei den zehn beliebtesten Modellen steht neunmal ein ausländischer Händler an der Spitze der günstigsten Preise.

So vergleicht Ihr Preise in ganz Europa

Mit der Preissuchmaschine idealo.de könnt Ihr ganz einfach Preise in verschiedenen europäischen Ländern vergleichen. Das geht so:

  1. Öffnet die Internetseite idealo.de. Tippe in die Suchmaske den Namen des Produkts ein, dass dich interessiert. Suche dann nach der genauen Ausführung des Produkts.
  2. Landest du letztendlich auf der Produktseite, die die Preise der einzelnen Händler anzeigt, findest du unten links das Menü Internationale Preise. Sortiert vom günstigsten bis zum teuersten Preis, zeigt das Ranking die Kosten in den Ländern Österreich, Italien, Spanien, Frankreich und Großbritannien an. Da an dieser Stelle auch der günstigste Deutsche Preis aufgeführt ist, siehst du auf einen Blick, ob es das Produkt im Ausland günstiger gibt. Per Klick auf den jeweiligen Preis, gelangt du passend zum ausgewählten Artikel direkt zu den Angeboten der ausländischen Händler.

So vergleichst du internationale Amazon-Preise

Besonders praktisch: Mit deinem Amazon-Konto kannst du auch bei jeder anderen ausländischen Amazon-Dependance shoppen gehen, etwa amazon.fr (Frankreich) amazon.es (Spanien) oder amazon.it (Italien). Manchmal sind hier die Preise so viel günstiger, dass diese die höheren Versandkosten kompensieren. Ein einfacher, europaweiter Preisvergleich klappt etwa mit dem Suchportal geizr.de.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.