Schon seit längerer Zeit ist vereinzelt bei Menschen in den westlichen Industrienationen eine Abkehr vom kapitalistischen Konsumverhalten zu beobachten. Sie suchen Glück in Genügsamkeit und im Minimalismus. Es ist aber nicht nur die Freiheit des Kopfes und die Konzentration auf die wirklich wichtigen Dinge, die sie an einem solchen Lifestyle reizt. Auch das Geld spielt natürlich eine zentrale Rolle. So erfreut sich in den USA die so genannte „FIRE“ – Bewegung immer größerer Beliebtheit. „FIRE“ steht für „Financial Independence Retire Early“, was übersetzt so viel heißt wie „finanziell unabhängig früh in Rente gehen“. Anhänger dieser Ideologie sind nicht einfach nur Minimalisten, die Besitz als belastend empfinden und die danach streben, möglichst frei und unabhängig zu leben: Sie sind vor allem auch große Sparer. Schon in sehr frühen Jahren – häufig noch in der Schulzeit – entscheiden sie sich ganz bewusst, sparsam und entbehrungsreich zu leben, um möglichst früh nicht mehr arbeiten zu müssen. Es ist ein radikales Konzept, die die vorherrschende Idee eines Arbeitslebens bis 65 im Grundsatz infrage stellt.
Anhänger der Bewegung leben von wenig Geld. Den Großteil ihres Einkommens investieren sie in Aktien und andere Anlagemöglichkeiten. Auf diese Art und Weise kommt häufig in ein paar Jahren ein großer Haufen Geld zusammen. Die Bewegung ist in den letzten Jahren auch in Deutschland angekommen. Hier nennen die Anhänger der „FIRE“-Bewegung sich „Frugalisten“; „frugal“ steht für „einfach“. Viele trauen der deutschen Rentenpolitik nicht mehr und wollen es einfach in die eigene Hand nehmen. Sowohl Frugisten als auch Anhänger der „FIRE“ – Bewegung eifern dabei zumeist dem Vorbild des Erfinders dieser Lebensideologie nach. Dieser heißt Pete Adeney und wurde unter dem Pseudonym „Mr. Money Mustache“ berühmt. Sein Tipp für Menschen, die (so wie er) mit 30 in Rente gehen wollen: