Joseph Beuys (12.05.1921 in Krefeld – 23.01.1986 in Düsseldorf)
Der Mann mit dem Hut revolutionierte die Kunst. Seine Auftritte, seine Aktionen und seine Ideen haben weltweit Aufsehen, Empörung, Unverständnis, aber auch begeisterte Zustimmung ausgelöst.
Egal, wo er auftrat, man konnte nicht weghören, nicht vorbeisehen. Weil er alle Regeln herkömmlicher Kunst rigoros aufbrach, verdreht und sprengte, war er für die einen Guru und Scharlatan, für die anderen Messias, Schamane und Provokateur von Phantasie und Kreativität.
Beuys gilt heute immer noch als einer der einflussreichsten Künstler der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Werk umfasst Skulptur, Zeichnung und Performance – alles tief verwurzelt in seinem humanistischen Denken, in seiner Sozialphilosophie und der Anthroposophie.
Als faszinierender Rhetoriker erklärte er seinem Publikum – ob im Museum, in der Akademie oder im Fernsehstudio – seinen erweiterten Kunstbegriff: „Jeder Mensch ist ein Künstler." Dahinter steht die Überzeugung, Kunst als kreatives gesellschaftliches Handeln zu denken. Grundsätzlich sei diese Fähigkeit allen gegeben und jeder aufgefordert, die gesellschaftliche Entwicklung mitzugestalten. Somit wird die Kunst bei Beuys zur „sozialen Plastik“ und ist immer in Veränderung.