Das Krypto-1x1
Damit man das System von Kryptowährungen versteht, muss man wie beim Mathematikunterricht im Kleinen beginnen. Bei Kryptowährungen sind das die Begriffe. Kryptowährungen benutzen eine besondere Sprache.
FinTech: Der Begriff FinTech bedeutet nichts anderes als Finanztechnologie. Er steht für die ganzen neuen Firmen, die digitale Währungen erstellen und auf diesem Gebiet Innovation fördern.
Coins: Coin ist das englische Wort für Münze und steht für den Wert einer digitalen Währung. Das heißt: Man kann eine beliebig hohe Anzahl an Coins haben, also eine beliebig hohe Anzahl an Werten. In der Menge der Coins wird das Guthaben gemessen.
Shared Memory/Geteilte Erinnerung: Geteilte Erinnerung ist dass erste und gleichzeitig wichtigste Prinzip von digitalen Währungen. Bei Kryptowährungen wird jede einzelne, jemals getätigte Transaktion gespeichert und in einen großen Datensatz eingespeist. Bei herkömmlichen Banken werden Transaktionen auf den Servern der Bank gespeichert. Bei Kryptowährungen ist dieser Datensatz nicht auf einem einzelnen Server, sondern auf immens vielen Knotenpunkten im Netzwerk gespeichert. Auf dieses Netzwerk hat jeder Zugriff. Damit hat im Gegensatz zur Bank niemand die Herrschaft über die Daten.
Dezentralität: Was heißt, jeder hat auf dieses Netzwerk Zugriff? – Mit der Blockchain tritt man über das Internet dem Netzwerk bei. Sobald man Teil dieses Netzwerkes ist, wird eine Kopie der Blockchain, also aller jemals getätigten Transaktionen, auf den eigenen Rechner übertragen. Das bedeutet, jeder hat zu jeder Zeit alle Daten. Jeder weiß zu jeder Zeit, was im Netzwerk passiert ist und wer wem etwas überwiesen hat.
Anonymität: Diese ganzen Daten sind aber anonym. Im Datensatz ist jede einzelne Transaktion gespeichert, aber es ist nicht sichtbar, wer hinter der Transaktion steht. Denn jeder Nutzer hat ein Pseudonym. Es ist also sichtbar, welcher Account welches Guthaben hat und welcher Account an wen wieviel Guthaben überwiesen hat. Es ist aber niemals sichtbar, wer hinter dem Account steckt.
Block: Überweisen Sie einige Coins an einen Freund, wird diese Transaktion aufgezeichnet und gespeichert. Und zwar in dem eben erklärten Datensatz. Die ganzen gespeicherten Transaktionen, werden aber nicht durcheinander abgespeichert sondern nach einem logischen Prinzip: Es werden immer mehrere Transaktion in ein „Paket“ zusammengefasst. Dieses Paket nennt man Block. Das kann man sich bildlich vorstellen. Jede Transaktion kommt in eine Kiste. Ist die Kiste voll, hat man ein Datenpaket, den Block. Dieser Block kommt an seinen Platz und es wird eine neue Kiste befüllt.
Blockchain: Blockchain bedeutet übersetzt Blockkette. Denn das Prinzip dieser digitalen Währungen ist es, das alle Blocks aneinander gereiht werden. So entsteht eine riesige lange Kette, in der alle jemals getätigten Transaktionen gespeichert sind. Im Beispiel von vorher bedeutet das, dass alle Kisten hintereinander aufgereiht werden.
Kommen wir nun zum genauen Abspeichern der Daten:
Hashing: Die Daten einer Transaktion, die in dem Block gespeichert werden, werden auf besondere Weise gespeichert. Und zwar wird die Transaktion verschlüsselt, mit Hilfe einer sogenannten Hashfunktion. Diese Hashfunktion versieht die Transaktion mit einem Code. Den Code nennt man Hash. Vereinfacht dargestellt, sieht das ungefähr so aus:
0101001110110101 (Transaktion) --> efghtuvnbemf (Hash)
Die Nullen und Einsen verkörpern jede Transaktion in „Computersprache". Jede Transaktion wird nun in den „Buchstabensalat“ übersetzt, den Hash. Kommt jetzt eine neue Transaktion in unsere „Kiste", wird dieser Hash in die Transaktion übernommen. Das ist wie mit einer Matheaufgabe. Stellen sie sich ein lange Kettenaufgabe vor. Sie brauchen das Ergebnis der vorherigen Aufgabe um die nächste zu lösen. Das heißt, der Hash der einen Transaktion, ist das Startergebnis der nächsten Transaktion.
Ist jetzt eine Kiste gefüllt und es steht ein „Endergebnis" fest, ist der Block fertig. Das Endergebnis aus dem Block ist das Startergebnis für den nächsten Block. So ist alles mit einander verbunden wie eine riesige Matheaufgabe. Jedes Ergebnis ist der Anfang der nächsten Aufgabe.
Fälschungssicher: Warum der ganze Aufwand mit der Blockchain und den Codes? – Weil jede Transaktion mit der nächsten und jeder Block mit dem nächsten durch Codes verbunden ist, kann niemand die Kette manipulieren. Denn wenn irgendeiner, irgendwo in einer langen Matheaufgabe etwas verändert, geht das Gesamtergebnis nicht mehr auf. Die gesamte Kette würde theoretisch zerstört. Da aber wie oben gesagt die Daten nicht auf einem Zentralserver sind, auf welchen nur wenige Zugriff haben, sondern jeder eine Kopie der Kette hat, kann niemand behaupten, er habe Geld überwiesen oder keines bekommen, da sonst der Datensatz anders aussehen würde. Das ist ein riesiger Vorteil der Blockchain. Wenn jemand die Daten ihrer Bank hackt, kann ein großer Schaden entstehen. Wenn jemand die Blockchain manipuliert, können alle zeigen, dass das Ergebnis nicht stimmt, und die Transaktion funktioniert nicht.
Bitcoin-Blockchain vereinfacht