Kinder und Geld

Wie junge Eltern für ihre Kinder Geld anlegen sollten

von Zaster Redaktion

Jede Woche stellt unser Finanzexperte Malte Dreher drei Finanzfragen und liefert die Antworten gleich mit. Diese Woche: Wie sollen junge Eltern sparen? Was bieten sich denn für Fonds für einen Sparplan an? Wo geht das Geld für meine Kinder-Sparpläne hin?

Wie sollten junge Eltern für ihre Kinder sparen?

Diese Frage nehme ich gern persönlich und beantworte sie aus meiner ganz eigenen Sicht. Meine Frau und ich haben sechs Kinder: 16, 12, 11, 9, 3 und 2 Jahre, drei Jungs, drei Mädels. Die werden alle Model, Influencer, Fußballspieler, Feuerwehrmann oder Lehrer. Zumindest um letztere Berufswahl mache ich mir, was die Vorsorge betrifft, keine zu großen Gedanken. Der Rest jedoch braucht eventuell einen großen Sparstrumpf, wenn es mit der Karriere nicht so klappt.

Im Ernst: Die einzige sinnvolle und profitable Möglichkeit für seine Kinder ein „kleines“ Vermögen zusammenzusparen, wenn man selbst kein großes auf der Bank hat, geht über den Aktienmarkt. Ich war 28 Jahre alt bei der Geburt meiner ersten Tochter. Das war 2002 und seit Mai 2002 bediene ich monatlich einen Fondssparplan. Um die Rechnung einfach zu halten: Ich habe jeden Monat 50 Euro eingezahlt, seit 16 Jahren. Stimmt nicht ganz, mal auch mal mehr und die Verwandtschaft hat sich auch mal großzügig gezeigt. Aber 50 Euro ist heute die Rechenbasis. Pi-mal-Daumen habe ich über die vergangenen Jahre eine Durchschnittsrendite von über 10 Prozent geschafft. Das ist sehr ordentlich. Ich habe über 16 Jahre 9.600 Euro eingezahlt. Das ist die Sparsumme. Der Wertzuwachs liegt bei 13.138 Euro und der Gesamtwert des Depots bei über 22.000 Euro. Krisen hin, Krisen her. Das ist eine sehr ordentliche Summe für einen späteren Zuschuss zum Studium oder für eine Auszeit im Ausland. Wer sich dem Wunder des Zinseszins und dem Charme von Sparplänen nähern will, sollte hier am Sparplan-Rechner des Fondsverbandes BVI mal etwas „rumspielen“.

Was bieten sich denn für Fonds für einen Sparplan an?

Das muss natürlich jeder für sich entscheiden. Es ist keine leichte Wahl, zumal es über 15.000 Fonds gibt. Wichtig ist, dass man sich folgende Rechnung vor Augen führt: Kein Anleger, der 30 Jahre lang regelmäßig einen gleichbleibenden Betrag in einen deutschen Aktienfonds eingezahlt hat, hat dabei in der Vergangenheit Geld verloren. Die Bandbreite der durchschnittlich erzielten Renditen schwankte zwischen 5,2 Prozent (Sparplanende März 2009) und 12,9 Prozent (Sparplanende März 2000) pro Jahr. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Schlussrendite eines heute abgeschlossenen Sparplans 2048 irgendwo innerhalb dieses Korridors landet, ist recht hoch. Wer dabei einen eher ungünstigen Ablaufzeitpunkt erwischt, darf zudem auf Nachschlag hoffen. Vorausgesetzt, das Geld arbeitet noch eine Weile im Fonds weiter. Denn Phasen mit eher niedrigen Durchschnittsrenditen folgten in der Vergangenheit schon bald Phasen mit höheren Renditen.

Wo geht das Geld für meine Kinder-Sparpläne hin?

Ich spare für alle Kinder in Aktienfonds, weil ich an unternehmerische Erfolge glaube, und weil am Aktienmarkt historisch betrachtet die größten Gewinne anfallen. Monatlich spare in einen Aktienfonds, der in Unternehmen der Schwellenländer investiert. Also in China, Indien, Südostasien, Osteuropa und Lateinamerika. Warum? Aus zwei Gründen. Ich glaube an die Dynamik und den Erfolg dieser Länder. Zweiter Grund: Die Aktienmärkte der Schwellenländer gelten als besonders risikoreich. Gut so! Ich sehe das anders, aber sobald Investoren aus den USA und Europa die Börsenstimmung als eher durchwachsen beurteilen, ziehen sie ihr Geld aus den Schwellenländern ab und die Aktienkurse geben nach. Auch das ist gut, bekomme ich an manchen Monaten für mein Geld dadurch mehr Fondsanteile als zuvor. Ich kaufe also in der Krise günstig ein.

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Zaster Redaktion
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