Vorsicht Falle!

Hier lauern versteckte Kosten beim Immobilienkauf

von Nils Matthiesen

Die Finanzierung einer Immobilie ist ein großes Thema, die laufenden Kosten ein anderes. Diese Posten darfst du beim Kauf der eigenen Wohnung oder des eigenen Hauses nicht vergessen!

Die Finanzierung steht – wunderbar. Wichtig ist aber, dass du sämtliche Kosten beim Immobilienkauf mit einkalkulierst. Doch das ist gar nicht so einfach. Denn irgendwie will jeder seinen Teil vom Kuchen abhaben – nicht nur Makler, Fiskus und Grundbuchamt. Gleichzeitig mit den günstigen Zinsen haben etwa Staat und Notar ihre Gebühren zum Teil kräftig erhöht.

Vor allem die Steuersätze bei der Grunderwerbsteuer sind in einigen Bundesländern kräftig gestiegen: in NRW, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Thüringen und dem Saarland, wo jetzt satte 6,5 Prozent vom Kaufpreis zu zahlen sind. Eine Übersicht der Grunderwerbssteuersätze aller Bundesländer, findest du hier.

Kosten, die viele gerne vergessen

Notar/Grundbucheintrag: Die Notargebühren belaufen sich auf ca. 1,5% des Kaufpreises, davon etwa 1% Notarkosten und 0,5% Grundbuchkosten.

Grunderwerbssteuer: Der Staat will gerne ein Stück vom Kuchen abhaben und verlangt abhängig vom Bundesland bis zu 6,5% vom Kaufpreis.

Vorschusszinsen für Baukredit: Der Bau oder die Renovierung verzögert sich und du kannst noch nicht einziehen? Zinsen fürs Darlehen musst du trotzdem schon aufbringen.

Alles wird teurer

Diese Kosten sind keine Geheimnisse. Manch einer wundert sich aber erst darüber, nachdem er eingezogen ist. Rechnungen, die man als Mieter nicht kannte, flattern regelmäßig ins Haus. Und bekannte Beträge fallen auf einmal viel höher aus. So steigen beispielsweise mit der Wohnfläche die Heizkosten. Auch die Stromrechnung fällt in der Regel deutlich höher aus, da in einem Haus ganz andere und meist auch viel mehr Geräte zum Einsatz kommen, etwa von der Haustechnik.

Dazu erhöht sich die Hausratversicherung und eine Gebäudeversicherung kommt hinzu. Die Kommune möchte auch gerne etwas an dir verdienen, beispielsweise durch Müll- und Abwassergebühren. Spannend wird auch der erste Grundstückssteuerbescheid. Denn im Vorfeld den genauen Betrag zu berechnen, ist nahezu unmöglich.

Das gleiche gilt, wenn die Bagger auf der Straße anrücken. Denn was Viele nicht wissen: Wird beispielsweise die Straßenbeleuchtung oder der Straßenbelag erneuert, werden die angrenzenden Grundstückseigentümer gerne zur Kasse gebeten. Die geforderten Beträge können in die Tausende gehen – zahlbar sofort.

Wer das erste Mal in seinem Leben einen Garten hat, wird ebenfalls überrascht sein, wie viel Geld man da reinstecken kann. Und dann kommen noch Kosten für unverhoffte Reparaturen und Ausbesserungen. Zumindest, wenn es kein Neubau ist. In puncto Ausgaben wird es definitiv nie langweilig – so viel ist sicher.

Laufende Kosten, die auf Immo-Käufer zukommen

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.