Mehr als Handy weglegen

So will dir Google beim Digital Detox helfen

von Moritz Weinstock

Weniger Alkohol, weniger Fleisch, keine Kippen mehr. Es gibt viele Vorsätze im neuen Jahr, die dein Leben gesünder machen können. Google hat auch ein paar Ideen.

Wir leben im Zeitalter der Selbstoptimierung. Ganz egal ob du dich für die Anzahl deiner täglich zurückgelegten Schritte interessierst, dein Handy zählt sie für dich. Zudem erfährst du mit ein paar wenigen Klicks, wie viel Zeit du am Handy verbringst und welcher App du besonders viel Aufmerksamkeit schenkst. Dazu musst du noch nicht einmal Apps herunterladen, denn um dein digitales Wohlbefinden geht es auf Android oder iOS.

Google Creative Lab will dir helfen

Es ist eine Sache, eines der größten Technologie-Unternehmen der Welt zu sein und die weltweit führende Suchmaschine anzubieten. Eine andere ist es, sich plötzlich dafür stark zu machen, dass wir weniger Zeit am Handy, Tablet oder Computer verbringen. Denn im Grunde stehen sich damit zwei völlig unterschiedliche Lager gegenüber.

Doch Googles Creative Lab will beide Seiten miteinander vereinen. Das zumindest lassen derzeitige Anstrengungen des Unternehmens vermuten, wonach sie das Thema des „Wellbeing“, also des Wohlbefindens, in unsere hochdigitalisierte Arbeits- und Privatwelt integrieren wollen. Denn Technologie soll unser Leben verbessern und nicht ablenken.

Wir glauben, dass Technologie das Leben verbessern und nicht davon ablenken sollte. Wir sind bestrebt, allen die Tools zur Verfügung zu stellen, die benötigt werden, um ein eigenes digitales Wohlbefinden zu entwickeln. Damit das Leben, nicht die Technologie, im Vordergrund bleibt

Google | Digital Wellbeing

Apps, Tools und Ratschläge

Verbesserungspotential für unseren übermäßigen Internet- und Medienkonsum sieht Google jedoch nicht etwa im Ausschalten entsprechender Geräte. Vielmehr sollen weitere Apps und Analyseprogramme helfen, deinen persönlichen Konsum besser überwachen und auswerten zu können. Denn erst wenn du weißt, was du falsch machst, kannst du sinnvolle Gegenmaßnahmen ergreifen. Heißt im Umkehrschluss also erstmal: Mehr Handy und Tracking.

Mit neuen Apps zum Thema Wellbeing, wie etwa „Activity Bubbles“ und „Screen Stopwatch“ werden dir beispielsweise deine Smartphone-Minuten grafisch auffällig auf dem Startbildschirm angezeigt. Zudem hat Google eine App entwickelt, das sogenannte Envelope für das Pixel3, mit der du dein Google-Smartphone in ein gewöhnliches Handy zum Telefonieren umwandeln kannst.

Mit Hülle und App zum Wohlbefinden

Dafür musst du dir nur über die App ein PDF ausdrucken, dass du zu einer Art Hülle für dein Smartphone zusammenbastelst und schon beschränkst du dich und dein Gerät auf das Wesentliche. Übrigens ist die Anwendung als Experiment gedacht, weswegen Google den Quelltext für Programmierer und Entwickler offengelegt hat. Auf diese Weise sollen noch mehr Ideen rund um das Thema des digitalen Wohlbefindens entstehen. Spannend, aber auch zielführend? Es gibt auch andere Ansätze im Zuge der Achtsamkeits-Bewegung, die für einen bewussten Umgang mit Handys und Computern plädieren. Manchmal reicht es schon, einfach die Notifications auszuschalten oder den Bildschirm von farbig auf Graustufen zu schalten.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.