Unter den Wolken

Flug verpasst, Geld zurück – so geht’s

von Moritz Weinstock

Flug verpasst? Selbst schuld! Wie du trotzdem einen Teil der Kosten zurückfordern kannst, erklärt dir ZASTER.

Noch schell einen Kaffee trinken, das Müsli auslöffeln und dann gemütlich zum Flughafen fahren. Du hast ja eh nur Handgepäck, 30 Minuten vor Abflug da sein reicht völlig. Dann bist du da, der Sicherheitscheck zieht sich in die Länge und als du endlich den Gürtel zurück in die Hose gefriemelt hast, ist dein Flugzeug weg. Toll, Geld in den Wind geschossen! Was die wenigsten wissen: Du hast trotzdem Anspruch auf eine Preiserstattung. ZASTER zeigt dir, welche Wege es gibt, um dein Versagen zu lindern.

Grundsätzlich setzt sich dein Flugpreis aus drei Komponenten zusammen:

  1. Reiner Flugpreis, den die Airline für ihre Leistung erhebt
  2. Steuern und Gebühren, die von der Fluggesellschaft an das Finanzamt, die Bundespolizei und den Flughafenbetreiber abgeführt werden müssen
  3. Zuschläge wie beispielsweise für Gepäck oder Sitzplatzreservierungen

Das kannst du IMMER zurückfordern:

Völlig egal, ob du eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen hast, oder nicht. Wenn du deinen Flug aus egal welchen Gründen nicht antrittst (z.B. verschlafen, verpasst oder kurzfristig storniert), du folglich nicht im Flieger sitzt, sondern am Boden das Nachsehen hast, dann muss die Airline auch keine Steuern und Gebühren für dich abführen. Heißt: Der reine Flugpreis und deine personenbezogenen Zuschläge sind zwar dahin, dafür kannst du die bereits bezahlten Steuern und Gebühren zurückfordern.

Wann lohnt es sich?

Im Grunde genommen lohnt es sich immer, um sein Geld zu kämpfen. Denn wie wir alle wissen: Wer den Cent nicht ehrt, ist den Euro nicht wert. Darum raten wir dir ja auch, dass du deine Steuererklärung machst. Aber zurück zu deinen Flugkosten. Gerade Billigairlines wie EasyJet, RyanAir und Co. werben oft mit sündhaft billigen Flugangeboten. Dabei macht der reine Flugpreis, den sie erheben, oft den kleinsten Teil des Gesamtpreises für dein Ticket aus. Steuern und Gebühren sind deutlich höher und genau die kannst du bei Nichtantritt zurückfordern. Auf diese Weise kannst du manchmal also bis zu 75 Prozent des Preises erstattet bekommen. Das gilt allerdings nur für innereuropäische oder Kurzstreckenflüge, denn bei teuren Langstreckenflügen ist der Löwenanteil der reine Flugpreis – und den bekommst du nur mit einer Reiserücktrittsversicherung erstattet.

Wie forderst du dein Geld ein?

Es gibt mehrere Wege, über die du einen Teil deiner Reisekosten zurückfordern kannst. Wenn du beispielsweise immer schon ein Alleingänger warst und die Dinge lieber selbst erledigst, dann kannst du die Airline in Eigenregie kontaktieren und dein Geld einfordern. Das dauert aber oftmals nicht nur lang, sondern birgt auch das Risiko, dass der Erfolg ausbleibt. Du bist eben nicht Rambo! Natürlich kannst du dir hierfür auch einen Anwalt nehmen und so um dein Recht kämpfen.

Nehmen wir allerdings an, dass dein Flugticket von Hamburg nach Wien rund 60 Euro gekostet hat, der Rechtsberater pro Stunde allerdings 120 Euro verlangt, dann ist die Rechnung klar: Du bleibst auf noch mehr Kosten sitzen als ohnehin schon. Die wahrscheinlich beste Methode ist es, sich mit Plattformen wie GeldfürFlug.deCompensation2Go.com oder WirkaufendeinenFlug.de genau das zu holen, was du für den Kampf zwischen David und Goliath brauchst – starke Partner.

Verkaufe deinen Flug

Vermehrt setzen sich Unternehmen dafür ein, dir dein Recht zu erkämpfen. Natürlich nicht ganz uneigennützig. Denn während sie dir beispielsweise die Streitigkeiten mit der Airline abnehmen, sitzen sie auch an vorderster Front was die Preiseinigung betrifft. Kurz gesagt heißt das: Du verkaufst ihnen die Rechte an deinem Ticket und erhältst im Gegenzug sehr kurzfristig Geld für deinen nicht angetretenen oder stornierten Flug. Später erst, wenn du bereits eingewilligt hast und zufrieden auf der Couch sitzt, einigen sie sich gerichtlich oder außergerichtlich mit den Airlines auf eine echte Schadensersatzzahlung.

Ist sie höher als das, was dir die Plattformen angeboten haben, profitieren die Dienstleistungsunternehmen, die dir Zeit und Ärger erspart haben. Manchmal gewinnt aber auch die Airline und du hättest, wenn du selbst kämpfen würdest, gar nichts bekommen. Das eigentliche Risiko liegt also nicht bei dir, deshalb lass’ nichts unversucht, wenn du deinen Flug verpennt hast.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.