LESS IS MORE

Fasten: Wie du mit Verzicht deinen Geldbeutel entlastest

von Moritz Weinstock

Bewusst auf alltägliche Dinge und Angewohnheiten zu verzichten, ist nicht leicht. Deine Gesundheit, dein Wohlbefinden und dein Kontostand werden sich aber darüber freuen.

Mit großen Schritten geht es auf Ostern zu und wenn du es nicht ohnehin schon tust – der offizielle Start der christlichen Fastenzeit war bereits am 26. Februar – solltest du auch ganz ohne religiösen Zusammenhang mal übers Fasten nachdenken. Warum? Weil es dir nicht nur körperlich und geistig gut tun wird, sondern vor allem auch finanziell!

40 Tage hin oder her: Hauptsache, du tust es

Ganz egal wie lange du fasten möchtest, wichtig ist im Grunde nur, dass du es mal tust. Die Osterzeit ist dafür immer ein guter Anlass, aber kein Muss. Schließlich solltest du dich nicht von irgendwelchen äußeren Faktoren zum bewussten Verzichten veranlasst fühlen.

Genau wie nicht erst der Beginn eines neuen Jahres Anlass dazu geben sollte, mit einem neuen Sportprogramm zu starten, so zwingt dich niemand, erst jetzt mit dem Fasten loszulegen. Du entscheidest, wann, wie lange und warum du fasten willst – und auf was du dabei verzichten möchtest.

Alkohol, Fleisch, Internet – die Möglichkeiten sind vielfältig

Wie viele Menschen in Deutschland aufgrund ihrer Religion oder einfach so fasten, ist schwer zu ermitteln. Laut der alljährlichen Forsa-Studie der DAK, tun es jedoch immer mehr Bundesbürger. Während 2012 rund 50 Prozent der Befragten der Meinung war, Fasten sei „aus gesundheitlicher Sicht“ sinnvoll, waren es 2020 bereits 65 Prozent.

Besonders hoch im Kurs, bei Männern und Frauen: Alkohol. Aber auch auf Süßigkeiten, Fleisch und Rauchen will die Mehrheit verzichten.

Gut so, denn speziell Alkohol und Zigaretten reißen oft tiefe Löcher in die Geldbörse. Eine Schachtel weniger pro Woche und du bist sechs Euro reicher. Ziehst du das vier Wochen lang durch, kannst du zur Belohnung mindestens einmal schön Essen gehen!

Verzicht spart Unnötiges und Geld

Sich in Verzicht üben heißt nicht automatisch, eine Diät anzufangen. Es geht vielmehr darum, das eigene Konsumverhalten zu überdenken. Und Konsum fängt nicht erst bei Lebensmitteln an. Es können auch Netflix-Serien sein, Klamotten, Lotto-Scheine oder ausschweifende Partynächte.

Daher der Tipp: Achte einmal genau darauf, was du wie oft pro Woche machst und versuche in der darauffolgenden Woche möglichst viel davon zu reduzieren. Gehst du beispielsweise mehrmals pro Woche mit Freunden auf ein paar Drinks in Bars, so beschränke dich auch mal probehalber auf nur einen Abend. Du wirst sehen, ein paar Bier oder Gläser Wein weniger und schon ist dein Geldbeutel um 20-30 Euro voller.

Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel statt Auto

Doch nicht nur weniger Bar- und Restaurantbesuche können dir helfen, Geld zu sparen. Pendelst du nämlich jeden Tag mit deinem Auto zur Arbeit, so wäre es einen Versuch wert, den Arbeitsweg (falls möglich) mal mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zurückzulegen. Auch das könnte unter den Begriff des Fastens fallen.

Denn obwohl die Ölpreise gerade drastisch gesunken sind, liegt der durchschnittliche Preis pro Liter Diesel/Benzin derzeit bei 1,17 Euro bzw. 1,31 Euro. Nehmen wir an, du fährst täglich 10 Kilometer in die Arbeit und zurück, so kommst du pro Woche auf 100 Kilometer. Bei zähem Stadtverkehr sollten wir einen Minimalverbrauch von 6 Litern pro 100 Kilometer ansetzen – und das ist schon sehr sparsam. Bei einem Diesel würdest du so allein für Sprit pro Woche rund 7 Euro ausgeben, bei einem Benziner immerhin knapp 8 Euro. In der Rechnung nicht mit dabei: Versicherung, Verschleiß etc. (Was dein Auto pro Kilometer tatsächlich kostet, kannst du auf der Seite des ADAC ermitteln.)

Um das Rechenbeispiel zu vollenden, wollen wir nun davon ausgehen, dass du dein Auto vier Wochen lang stehen lässt und stattdessen das Fahrrad nimmst. Damit könntest du dir in unserem Beispiel mindestens 28-32 Euro sparen, ganz zu schweigen vom Stress des Berufsverkehrs!

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.