EU-Praktikant Maximilian (27)

„Ich liebe gutes Essen und lade auch gern mal ein“

von Nikolina Krstinic

Maximilian G. ist 27 Jahre alt und Praktikant bei der Europäischen Kommission. In unserer Serie #kaumhauszuhalten verrät er, wie viel er verdient und was er mit seinem Zaster macht.

Nach der Matura, dem österreichischen Pendant zum deutschen Abitur, studiert der gebürtige Wiener zunächst Jura und Europäische Wirtschaft, und machte anschließend ein Auslandssemester auf Kyūshū, einer der japanischen Hauptinseln. Er räumt ein: „Ich hatte schon immer eine Schwäche für Reisen, für andere Kulturkreise. Dafür habe ich auch immer gerne Geld ausgegeben.“

Im Oktober 2018 tritt er schließlich ein Praktikum bei der Europäischen Kommission an und arbeitet im Generalsekretariat. Mit einem Gehalt von 1200 Euro im Monat ist das Praktikum sogar ganz schön gut bezahlt.

Ich frage ihn, was ihm Arbeit bedeutet. „Während des Studiums konnte ich nicht nebenbei arbeiten. Seit letztem Jahr fühle ich mich freier, weil ich genau das mache, was ich immer machen wollte. Und es fühlt sich gut an, endlich auf eigenen Füßen zu stehen.“

Wofür gibt Maximilian sein Geld aus?

Max‘ Ausgaben sind überschaubar. Von seinem Gehalt kann er gut leben, manchmal bleiben ihm sogar 100 oder 200 Euro übrig, die er zur Seite legen kann. „Aber das Leben in Wien macht auch viel Spaß. Ich gehe gerne ins Theater, in die Oper oder auch mal mit Freunden essen. Früher haben wir am Wochenende gerne gefeiert, da ist auch mal etwas zu viel Geld dafür draufgegangen“, sagt er schmunzelnd.

Für das Zimmer in seiner Zweier-WG zahlt er 450 Euro warm. Der Mobilfunkvertrag kostet ihn monatlich 20 Euro, Netflix „schnorre ich bei meinem Mitbewohner“, gesteht er. Außerdem hat er eine Mitgliedschaft bei Amazon Prime, die ihn knapp 10 Euro kostet.

Statt ins Fitnesscenter zu gehen spielt er mit den alten Schulfreunden Fußball. Max hat eine Haftpflichtversicherung, die ihn 60 Euro im Jahr kostet. Eine Hausratsversicherung hat er noch nicht, möchte er aber bald abschließen. Außerdem hat er eine private Unfallversicherung, die allerdings noch über seine Mutter abgerechnet wird. Versichert ist er bei einer gesetzlichen Krankenkasse, die ihn nochmal etwa 60 Euro im Monat kostet.

Bleiben also noch 655 Euro für Jux und Tollerei. „Mit dem, was von meinem Gehalt übrig bleibt, lebe ich noch von Monat zu Monat, um ernsthaft zu sparen ist es zu gering. Ich liebe gutes Essen, gehe gerne in Bars wenn ich Zeit habe, und natürlich lade ich auch gerne mal ein.“

Nach eigener Schätzung gibt Max nochmal 80 bis 100 Euro im Monat für abendliches Spritztouren durch das Wiener Nachtleben, und 60 bis 80 Euro für das vielfältige kulturelle Angebot der Stadt aus.

„Man muss das Leben genießen. Der ernste Alltag kommt eh von selbst. Nur sollte man auf dem Weg dorthin nicht vergessen, sich auch einmal etwas zu gönnen, und einfach mal durchzuatmen.“

ein Artikel von
Nikolina Krstinic
Nikolina Krstinic studierte in Wien und Berlin Kulturwissenschaften, Journalismus und Unternehmenskommunikation. Sie ist als freie Autorin und Journalistin tätig - seit Februar 2018 auch für Zaster.