Roller, Bikes, Autos

Elektro-Fahrzeuge: So sparst du beim Kauf

von Nils Matthiesen

Lust auf emissionsfreie Fortbewegung – aber bitte mit Motor? Kein billiges Vergnügen. Aber Staat und Kommunen unterstützen dich beim Kauf.

So langsam scheint es mit der Elektromobilität in Deutschland voranzugehen. Immer mehr Autos mit entsprechendem Antrieb kommen auf den Markt. Vor allem die deutschen Hersteller geben in diesem Bereich kräftig Gas. Laut einer aktuellen Studie pumpten die deutschen Autobauer immerhin zwischen 2015 und 2018 rund elf Milliarden Euro in die Technik und damit weit mehr als die Konkurrenz aus Frankreich (1,275 Milliarden), Japan (862 Millionen), Südkorea (848 Millionen) oder den USA (632 Millionen). In wenigen Wochen darfst du sogar höchstoffiziell mit einem E-Scooter durch die Stadt flitzen. Und nicht zuletzt will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die staatliche Prämie für den Kauf von Elektroautos verlängern und deutlich erhöhen. Aber nicht nur beim Kauf eines Elektroautos greift dir der Staat unter die Arme. ZASTER erklärt, wie du beim Kauf anderer Elektromobile kräftig sparst.

Elektroautos: Jetzt bis zu 4.000 Euro

Als ziemlich sicher gilt, dass das Bundesverkehrsministerium den sogenannten Umweltbonus nicht nur bis 2020 verlängert, sondern auch erhöht. Konkret soll es statt 2.000 künftig 4.000 Euro vom Staat bei reinen Batterie-Elektroautos bis zu einem Listenpreis von 30.000 Euro dazugeben. Kostet der Wagen zwischen 30.000 und 60.000 Euro, gibt es noch 2.500 Euro dazu. Fraglich ist derzeit noch, ob auch die Autoindustrie ihren Anteil am Umweltbonus erhöht. Derzeit legt sie zu dem Förderbetrag des Staates die gleiche Summe dazu

Elektroroller: Bis zu 400 Euro

Aufgepasst! Hier geht es um Roller, nicht um Scooter, also die Teile, auf die du dich draufsetzt. Zwar schüttet der Staat für die praktischen Vehikel keine Fördergelder aus, dafür aber immer mehr Kommunen. Spitzenreiter ist hier München mit bis zu 2.200 Euro Fördergeld, das sich im Idealfall aus 1.000 Euro für die Anschaffung, 1.000 Euro Abwrackprämie 200 Euro Ökobonus errechnet. Weitere Städte mit Roller-Zuschuss:

  • Erlangen: Die fränkische Großstadt unterstützt dich mit einem finanziellen Zuschuss von mindestens 200 Euro.
  • Göttingen: Wenn du zum Stromtarif „GöStrom“ wechselst, gibt es einen 400 Euro-Rabatt für KITO Elektroroller.
  • Lüdenscheid: Als Kunde der Stadtwerke Lüdenscheid winkt dir ein 400 Euro Bonus beim Kauf eines KITO-Rollers.
  • Mainz: Die rheinhessische Weinmetropolie spendiert 150 Euro beim Kauf eines Elektrorollers.
  • Würzburg: Die Studentenstadt am Main gewährt eine Umweltprämie in Höhe von 130 Euro.

E-Bikes: Bis zu 2.000 Euro

Noch unübersichtlicher wird es beim Thema E-Bikes beziehungsweise Pedelecs. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.

1. Jobrad: Der Staat behandelt Diensträder ähnlich wie Dienstwagen, die Regeln gelten auch für E-Bikes. Bist du also Freiberufler oder selbstständig, kannst du die Kosten für die Anschaffung steuerlich absetzen. Bist du angestellt, kann dein dir dein Arbeitgeber ein steuerlich absetzbares Elektrorad zur Verfügung stellen. Dank steuerlicher Förderung (0,5-Prozent-Regel) kannst du so bis zu 34 Prozent gegenüber einem klassischen Kauf sparen. Einfach nachfragen, ob das bei dir in der Firma möglich ist. Infos findest du hier. Auf der Seite findest du übrigens auch einen praktischen Ersparnisrechner.

2. Kommunen: Das Land Baden-Württemberg und auch verschiedene Kommunen fördern den Kauf von E-Bikes. Baden-Württemberg fördert allerdings nur den Kauf von E-Lastenrädern. Ähnlich verfahren Heidelberg und Mannheim.

  • Erlangen-Höchstadt: Hier gibt’s einen Zuschuss von 200 Euro für den Kauf von S-Pedelecs, also E-Bikes mit Tretunterstützung mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h.
  • München: Die bayerische Landeshauptstadt spendiert beim Kauf eines Elektro-Fahrrads bis zu 500 Euro, bei E-Lastenrädern bis zu 1.000 Euro.
  • Regensburg: Noch großzügiger zeigt sich Regensburg mit maximal 600 Euro für Pedelecs (E-Bikes mit Tretunterstützung) und bis zu 1.000 Euro für Lasten-Pedelecs.
  • Tübingen: Hier gibt es eine „Abwrackpräme für fossile Zweiräder„. Wenn du ein altes Mofa oder einen alten Roller abgibst und dir stattdessen ein E-Bike oder Pedelec anschaffst, gibt‘s einen Zuschuss zwischen 200 und 500 Euro.

3. Stromanbieter: Auch einige Stadtwerke und Energieversorger bieten Förderprogramme für den Abschluss bestimmter Ökostromtarife an. Den Vogel schießen hier die Stadtwerke Regensburg ab, die im „Ökostrom + E-Bike“ Zuschüsse und Serviceleistungen im Wert von rund 500 Euro versprechen. Ansonsten halten sich die Förderungen mit durchschnittlich 100 Euro aber in Grenzen. Hier solltest du genau nachrechnen, ob ein anderer Tarif ohne E-Bike-Zuschuss unterm Strich nicht günstiger ist.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.