Nirgendwo kann man sich besser einigeln als in den eigenen vier Wänden. Und das passt in Zeiten von Corona gut zu der Pandemie-Etikette und zu dem Bedürfnis vieler, sich ins eigene Heim zurückzuziehen. Immobilien stehen bei den Deutschen schon länger hoch im Kurs. Und nie schienen die Voraussetzungen für einen Kauf besser. Häuser und Wohnungen gelten nicht zu Unrecht als Betongold, die Corona-Krise macht diese Form der Vermögensanlage noch attraktiver. Wer Eigenkapital mitbringt, könnte sicher einen schlechteren Zeitpunkt erwischen. Die Bauzinsen befinden sich nach wie vor auf einem historisch niedrigen Niveau und die Immobilienpreise könnten in der Krise das erste Mal seit langem wieder fallen oder zumindest nicht weiter steigen.
Zudem sind die Zinsen für Baugeld so niedrig wie selten zuvor. Wer etwas Eigenkapital mitbringt, zahlt bei einer Laufzeit von zehn Jahren deutlich weniger als 1 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält den Leitzins bereits seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Doch bleibt das mittel- bis langfristig so? Eine Frage, die sich nicht nur Kaufinteressierte stellen, sondern auch diejenigen, die bereits vor einigen Jahren gekauft haben und sich um eine Anschlussfinanzierung kümmern möchten.
Bauzinsen : Leichter Anstieg
Des Sparers Leid ist des Häuslekäufers Freud: Im März 2020 haben Check24-Kunden im Schnitt 0,87 Prozent effektiv für Baudarlehen mit zehn Jahren Zinsbindung gezahlt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 1,29 Prozent. Das ist eine Senkung von 33 Prozent innerhalb eines Jahres. In demselben Zeitraum ist der durchschnittliche Effektivzinssatz für Immobilienkredite deutscher Banken ebenfalls um ein Drittel gesunken: von 1,59 Prozent auf 1,07 Prozent. „Der Trend der fallenden Immobilienzinsen blieb auch während der aktuellen Corona-Krise unverändert“, bilanziert Ingo Foitzik von Check24. Auch wenn die Zinsen für Baudarlehen und Baufinanzierung sehr niedrig sind, liegen sie dennoch wieder ein wenig über dem Niveau des Tiefstands vom März. Deutet das darauf hin, dass die Zinsen mittel- bis langfristig wieder steigen?