FINANZEN LEICHT ERKLÄRT

Die Vor- und Nachteile von Investmentfonds

von Nils Matthiesen

Du möchtest in einen Investmentfonds investieren? Keine schlechte Idee. Es ist aber wichtig, dass du die Vor- und Nachteile dieser Anlageform kennst.

Die Vorteile von Investmentfonds

1
Risikostreuung

Im Gegensatz zum Kauf einer einzigen Aktie kaufst du mit einem Fonds Anteile ganz vieler Wertpapiere. Ein einziger Investmentfonds kann Wertpapiere von Hunderten oder sogar Tausenden von Emittenten enthalten. Dadurch sinkt das Risiko eines Totalverlusts. Denn das alle Anteile komplett den Bach heruntergehen, ist sehr unwahrscheinlich. Aber: Je nach Typ können Fonds trotzdem riskant sein. Denn einige konzentrieren sich auf spezielle Bereiche, etwa Biotech oder Informationstechnologie. Wenn diese Sektoren schwächeln, reißt es den ganzen Fonds herunter.

2
Riesenauswahl

Für jede Lebensphase gibt es den richtigen Fonds: Es gibt riskante, sichere, gemischte, spezialisierte – die Auswahl ist gigantisch. Kehrseite der Medaille: Es ist nicht immer einfach, den Richtigen zu finden.

3
Liquidität

Im Gegensatz zu Rentenversicherungen, Festgeld oder Immobilien kannst du Fondsanteile nahezu jederzeit verkaufen, wenn du an das Geld kommen willst.

4
Professionelles Management

Viele Anleger haben nicht die Zeit oder das Wissen, ihre persönlichen Anlagen selbst zu verwalten. Die Leute, die Investmentfonds verwalten, sind dagegen absolute Profis mit (idealer Weise) jeder Menge Erfahrung und einer entsprechenden Ausbildung.

5
Ausschüttungen

Neben Kurssteigerungen spucken Fonds mit Aktienanteilen regelmäßig (meist einmal pro Jahr) Ausschüttungen aus. Bei „thesaurierenden“ Fonds werden diese direkt wieder in Fondsanteile umgemünzt, bei ausschüttenden Fonds gibt’s Cash aufs Konto.

Die Nachteile von Investmentfonds

1
Gebühren

Bei Fonds werden zwei Arten von Gebühren fällig. Einmal für den An- und Verkauf, die je nach Bank und Fonds stark schwanken. Bei vielen Sparplänen gibt es zum Beispiel keine Kaufgebühr. Dazu kommen die Gebühren für den Service, also die Bezahlung des Fondsmanagers und der dahinterstehenden Fondsgesellschaft. Auch hier gibt es große Unterschiede, in der Regel bewegen sich die Gebühren zwischen einem und drei Prozent. Die entscheidende Kennzahl ist die „Total Expense Ratio“, kurz TER, was so viel wie „Gesamtkostenquote“ bedeutet. Beispiel: Du hast 1.000 Euro in einem Fonds angelegt und die TER beträgt einen Prozent. In diesem Fall zahlst du zehn Euro Gebühren pro Jahr.

2
Vergleichbarkeit

Es ist schwierig Investmentfonds zu vergleichen. Möglich ist nur der Vergleich der Kursentwicklung. Die gibt aber nur Aufschluss über die Vergangenheit, nicht die Zukunft. Zudem berücksichtigt die Kursentwicklung nicht zwangsläufig Faktoren wie Ausschüttungen und Gebühren.

3
Zum Teil riskant

Auch wenn etwa Aktien und Aktienfonds historisch die beste Rendite versprechen: Natürlich sind sie nicht immer die beste Wahl: Wenn du etwa das investierte Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt „brauchst“ und dann die Kurse im Keller sind, stehst du dumm da.

4
Selten besser als der Markt

Auch wenn in der Regel hochbezahlte Profis Fonds managen: Es gelingt ihnen nur selten, den Markt zu schlagen, also besser abzuschneiden, als von der Anlagestruktur vergleichbare Indizien (etwa DAX oder Dow Jones).

5
Kein Mitspracherecht

Alle Entscheidungen rund um den Fonds treffen der Manager und sein Team. Du hast keinen Einfluss, welche Papiere er kauft und welche er abstößt. Unterm Strich hast du also eine geringe Kontrolle über dein Geld.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.