Barhocker und Gitarre

Die millionenschwere Welt der Country Musik

von Moritz Weinstock

Taylor Swift zählt zu den reichsten Sängerinnen der Welt. Trotzdem übt sie mit der Vorstellung ihres neuen Albums Kritik an der Musik-Industrie. Groß wurde sie mit Country-Musik, einem millionenschweren Genre, dass es so bei uns gar nicht gibt.

Nashville, die Hauptstadt der US-Bundesstaates Tennessee ist die Geburtsstadt des Country. Über die Landesgrenzen hinaus ist sie auch als „Music City“ bekannt. Hier nahmen Karrieren wie die eines Johnny Cash, Elvis Presley oder einer Taylor Swift ihren Anfang – und nehmen es noch heute. Die Stadt quillt nur so vor Musik-Bars, -Geschäften und Studios über. Auf Schritt und Tritt verfolgen einen junge Musiker, die hier mit Gitarre in der Hand ihr Glück versuchen.

Wie wichtig das Genre und die Musik für die Stadt sind, zeigen nicht nur Museen, wie die Country Music Hall of Fame oder das Johnny Cash Museum. Nein, es gibt auch Kultstätten wie das Grad Ole Opry House in dem seit 1925 „jeden Dienstag, Freitag und Samstag alte Hasen und junge Stars in der gleichnamigen Live-Radioshow zu hören“ sind. Sie zählt zu den ältesten noch existierenden amerikanischen Musikprogrammen im Radio.

One Love

Die Amerikaner lieben ihre Country Musik. Den Vergleich zur deutschen Schlagerwelt zu ziehen, würde dem Genre nicht gerecht – es ist viel größer und millionenschwer. Singer – und Songwriter, die hier den Durchbruch schafften, zählen mit zu den reichsten Musikern der Welt. Dabei ist Country weit mehr als konservatives „Oh wie schön ist Amerika“-Geplänkel. Seit seinen Anfängen sind auch kritische Zwischentöne und Texte zu vernehmen. Du musst nur an Johnny Cashs berühmten Auftritt in Amerikas härtestem Gefängnis, dem Folsom Prison, denken, der den gerade erst wieder genesenen, ehemals drogensüchtigen Musiker damals zum Weltstar werden ließ. Ende der Sechzigerjahre verkaufte er mehr Alben als die Beatles – über 50 Millionen Tonträger.

Und auch die Stars und Sternchen von heute verdienen Millionen mit ihrem Gitarrengezupfe auf Barhockern. Das bestätigt auch ein Blick auf die Verkaufszahlen aus dem Jahr 2018 zeigt: insgesamt wurden allein in diesem Genre mehr als 46 Millionen Songs verkauft, die Anzahl der Musikstreams liegt bei 50 Milliarden, was gut 10 Prozent der weltweiten Streams ausmacht.

ZASTER zeigt dir fünf ganz besonders erfolgreiche Musiker und Musikerinnen, die ihr verdientes Geld auch noch extrem schlau angelegt haben.

1
Kenny Chesney

über 40 Top 10 Singles, mindestens 30 davon Nummer 1 Hits

• 6 Academy of Country Music Awards

• Mitproduzent und Director der ESPN-Show „The Boys of Fall“

• geschätztes Gesamtvermögen: 225 Mio. US-Dollar

2
Garth Brooks

• zwei Grammys, 17 American Music Awards

• 7 von 15 Alben mit Diamond Status

• eigenes Musiklabel: Pearl Records

• Gründer des Online Music Stores: GhostTunes, später von Amazon gekauft

• geschätztes Gesamtvermögen: 240 Mio. US-Dollar

3
Toby Keith

• 7 Academy of Country Music Awards

• 19 Alben, 20 Nummer 1 Hit-Singles

• eigenes Musiklabel: Show-Dog Universal

• eigenen Alkohol, Mezcal: Wild Shot

• eigene Restaurantkette: Toby Keith’s I Love This Bar & Grill.

• geschätztes Gesamtvermögen: 360 Mio. US-Dollar

4
Shania Twain

• „Queen of Country Pop“

• über 100 Millionen verkaufte Platten

• 5 Grammy Awards

• geschätztes Gesamtvermögen: 400 Mio. US-Dollar

5
Taylor Swift

• 6 Alben, Nummer 7 soeben erschienen

• 10 Grammys

• 6 MTV Video Music Awards

• 5 MTV Europe Music Awards

• über 170 Millionen verkaufte Tonträger

• geschätztes Gesamtvermögen: mehr 400 Millionen US-Dollar

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.