© © efes | Pixabay
Microsoft: Hätte, Hätte …

Bill Gates – die 5 größten Fehler des Microsoft-Gründers

von Moritz Weinstock

Google die Entwicklung der zweitgrößten Smartphone-Software zu überlassen, wurmt Bill Gates bis heute. Was der zweitreichste Mann der Welt sonst noch für Fehltritte hingelegt hat, erklärt dir ZASTER.

Nicht alles in der Karriere von Bill Gates ist eine Erfolgsgeschichte. Romantisch ist sie dennoch. Gates schmiss in den wilden 1970er Jahren sein Studium an der Harvard Universität, um mit seinem Kumpel Steve Ballmer die Firma Microsoft zu gründen.

Ein Geschäftsmann mit Visionen

Mit gerade einmal 31 Jahren schaffte er es zum Milliardär – damals ein neuer Rekord. Doch zum Erfolg gehören auch Fehlschläge. In einem Interview mit Eventbrite erklärte Bill Gates, dass es sein größter Fehler war, Google die Entwicklung des zweitwichtigsten Betriebssystems für Smartphones zu überlassen: Android. Aber das war nicht der einzige Fehler in seiner Karriere. Was er noch bereut, haben wir für dich zusammengefasst:

1
Apple zu helfen

Kaum zu glauben, dass Apple jemals in der Krise steckte. Doch 1997 sah es gar nicht gut aus für die Software-und Hardwarefirma aus dem Silicon Valley. Managementfehler und aus dem Ruder gelaufene Entwicklungskosten bescherten Apple herbe Verluste. Die Zahlungsunfähigkeit stand kurz bevor, doch Microsoft rettete sie mit der Übernahme von Aktien im Wert von 150 Millionen US-Dollar. Partnerschaftlich wurde an Software wie Java gearbeitet, MS Office wurde in Apple-Geräten angeboten. Was Gates und Co. nicht wissen konnten: es war eine Hilfe zur Selbsthilfe, die nicht folgenlos blieb. Spätestens mit dem iPhone krempelte Apple die Welt der Heimcomputer um. Lag der Unternehmenswert damals noch bei bescheidenen drei Milliarden US-Dollar, ist es heute das zweitwertvollste Unternehmen der Welt – und größer als Microsoft.

2
Suchmaschinen zu unterschätzen

Wir schreiben das Jahr 1998. Microsoft hat mittlerweile gut 27.000 Angestellte und einen jährlichen Gesamtumsatz von fast 15 Milliarden US-Dollar. Im gleichen Jahr gründen Larry Page and Sergey Brin die Suchmaschine Google. Microsoft selbst lag zu dieser Zeit mit dem amerikanischen Kartellamt im Streit. Das Thema Suchmaschine war mit MSN Search bei Microsoft völlig unterrepräsentiert und wurde bis zur Veröffentlichung von Bing nahezu komplett außen vor gelassen. Eine fatale Entscheidung! Denn mit seiner Open-Source-Strategie gelang Google der Aufstieg zu DER Suchmaschine im Internet. Im gleichen Jahr, da Microsoft mit Bing den Versuch wagte, doch noch den Anschluss zu finden, machte Google bereits 348 Millionen US-Dollar Umsatz. Ein Jahr später verdreifachte sich der Umsatz auf 962 Millionen US-Dollar.

3
Windows Vista zu entwickeln

Mit Windows Vista hat sich Microsoft ein echtes Software-Grab geschaufelt. Dabei hat es fünf Jahre gedauert, bis der Nachfolger von XP marktreif war. Laut dem amerikanischen Wirtschaftsmagazin BusinessWeek waren rund 10.000 Mitarbeiter für dieses Projekt im Einsatz und es verschlang zehn Milliarden US-Dollar. Microsoft bezifferte die Entwicklungskosten zwar auf sechs Milliarden US-Dollar, doch ändert das nichts an der Tatsache, dass das Betriebssystem erhebliche Mängel aufwies. Nutzer und Softwareentwickler ärgerten sich über Sicherheits- und Leistungsprobleme. Zudem gab es Probleme in der Kompatibilität mit anderer Software, der Batterielaufzeit und Gaming Performance. Trotzdem wurde der Support von Vista erst im April 2017 eingestellt.

4
Skype zu kaufen

Skype als Instant-Messaging-Dienst gibt es seit 2003. Mehrfach wechselte das Unternehmen den Besitzer. 2011 erhielt Microsoft den Zuschlag, nachdem auch Facebook und Google Interesse bekundet hatten. 8,5 Milliarden US-Dollar blätterte Microsoft hin – etwa das zehnfache von Skypes Jahresumsatz. Doch viel Geld brachte es Microsoft bisher nicht ein. Dafür hat es den hauseigenen Windows Live Messenger komplett ersetzt – wenigstens etwas.

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.