Steuern & Kindergeld

4 wichtige Geld-Fragen, die Azubis beantworten können sollten

von Nils Matthiesen

Schluss mit Schule, ab in die Ausbildung. Das bedeutet das erste Gehalt! Aber womöglich auch Steuern. ZASTER erklärt, was du wissen musst.

Es muss nicht immer Uni sein. Noch immer herrscht häufig der Irrglaube, dass man studiert haben muss, um später einen guten Job zu bekommen. Doch das stimmt so nicht. In einigen Berufen, die weder Bachelor- oder Master-Abschluss erfordern, kannst du auch ohne Studium richtig gut verdienen.

Und noch ein Vorteil: Im Gegensatz zum Studium gibt’s schon während der Ausbildung Geld. Schließlich erhalten Schulabgänger, die eine Lehre beginnen, von Anfang an Lohn. Doch davon profitierst nicht nur du als Azubi. Auch der Staat will einen Teil vom Kuchen abhaben (gewöhne dich schon einmal dran). Auf das Kindergeld hat deine Ausbildung ebenfalls Einfluss. Hier erfährst du alles, was du wissen musst.

1
Müssen Azubis Lohnsteuer zahlen?

Die gute Nachricht: Du musst – wenn überhaupt – nur sehr geringe Steuern zahlen. Wenn du nicht mehr als 1.051 Euro verdienst, fallen lediglich Sozialabgaben an. Bei einem höheren Betrag musst du Lohnsteuer ans Finanzamt abführen. Sprich: Der Ausbildungsbetrieb behält die Steuern direkt vom Lohn ein und überweist sie automatisch jeden Monat an das Finanzamt.

Gut zu wissen: Die Höhe der monatlichen Lohnsteuer orientiert sich am voraussichtlichen Jahresbruttoeinkommen. Wenn du aber zum Beispiel mitten im Jahr deine Ausbildungsstelle antrittst, fällt der Steuerabzug aus diesem Grund zu hoch aus. In diesem Fall winkt eine Erstattung.

2
Lohnt sich eine Steuererklärung für Azubis?

Das kommt darauf an. Eine Einkommensteuererklärung lohnt sich nur, wenn a) überhaupt Lohnsteuer gezahlt wurde und b) absetzbare Kosten von mehr als 1.000 Euro angefallen sind. Nur in diesem Fall kannst du dir zu viel gezahlte Steuern zurück holen.

Dazu musst du wissen: Gibst du keine Steuererklärung ab, zieht dir das Finanzamt automatisch eine Pauschale von 1.000 Euro als sogenannte Werbungskosten ab, die bereits bei der Einbehaltung der Lohnsteuer durch den Arbeitgeber berücksichtigt würden. Musst du dann immer noch Steuern zahlen, kannst du bestimmte Posten angeben, die deine Steuerlast mindern.

3
Azubis: Welche Kosten lassen sich absetzen?

Wenn du auf deiner Lohnabrechnung siehst, dass Steuern abgezogen wurden, solltest du schon einmal anfangen Belege zu sammeln. Hebe am besten alle Quittungen auf, die mit Ausgaben rund um deine Ausbildung in Zusammenhang stehen. Dazu gehören beispielsweise Lehrmaterial, Ausrüstung und Bewerbungskosten.

Ebenfalls interessant: Für die Fahrt zum Arbeitsplatz zählen pro Arbeitstag 30 Cent pro Kilometer einfache Strecke und für die Fahrten zur Berufsschule 30 Cent für jeden gefahrenen Kilometer.

4
Gibt es für Azubis noch Kindergeld?

Gut: Deine Eltern beziehen während deiner Ausbildung weiterhin Kindergeld. Nicht so gut: Wenn du 18 wirst, müssen sie es extra beantragen. Machen sie das, gibt’s weiter Kindergeld bis zu deinem 25. Geburtstag. Dabei spielt es keine Rolle, wie viele Stunden du arbeitest und was du verdienst.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.