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GELDANLAGE

Anlegen für Angsthasen

von Pauline Brinkmann

Viele Menschen scheuen eine größere Anlage an der Börse, weil ihnen das Risiko zu groß erscheint. Diese Form der Anlage ist jedoch gerade in Zeiten eines zusammenbrechenden Rentensystems mehr als wichtig. ZASTER zeigt dir, wie du aus besonders risikoarmen Anlageformen wie Investments in ETFs einen maximalen Gewinn rausholst und lästige Bankgebühren wie bei klassischen Anlageformen vermeidest.

Verfügt man in einem bestimmten Bereich über Fachwissen, so empfiehlt sich grundsätzlich natürlich eine Anlage in diesem Bereich, nichtsdestotrotz sollte man die Risiken der eigenständigen Aktienauswahl nicht unterschätzen, gerade wenn man auf das Geld angewiesen ist, welches man anlegt.

Viele Menschen tendieren zudem dazu, Trends hinterher zu hechten. Doch hier sollte man beachten, dass Spitzentechnologie häufig viele Jahre davon entfernt ist in ein Produkt umgewandelt zu werden, mit dem Geld verdient werden kann. Dies erschwert ein Investment in junge Wachstumsfirmen, so der Börsenexperte Tim Schäfer. Er sagt, dass bis eine neue Technologie kommerziellen Durchbruch feiern kann, brauche man häufig Geduld ohne Ende. Siehe 3D Printing, Cannabis, Solar, E-Autos, Weltraum oder das Internet.

Für Anleger, die nur ein minimales Risiko eingehen möchten, empfiehlt sich grundsätzlich ein Investment in etablierter Firmen, die schon über viele Jahre zuverlässig Gewinn machen. Ein weiterer positiver Faktor bei einem solchen Investment ist die Rendite, denn hier wird in der Regel eine zuverlässige Dividende gezahlt. Ein Investment am Aktienmarkt empfiehlt sich gerade auf Grund der niedrigen Zinsen, die auf Sparkonten im Hinblick auf die steigende Inflation eher das Vermögen mindern als es beständig zu halten oder gar ansteigen zu lassen. 

Geht es um die Auswahl der perfekten Dividendenaktie, so sollte man wissen, dass hier nicht zwingend die höchste Rendite der ausschlaggebende Faktor sein sollte. Grund dafür ist, dass Unternehmen mit höheren Dividendenrenditen häufig schwache Bilanzen haben und vor allem in Rezessionen oder Krisen oftmals in Schwierigkeiten geraten. So mussten während der Coronapandemie beispielsweise einige ehemalige Dividendenaristokraten ihre Dividenden kürzen oder gar streichen. Demnach sollte man als Langfristanleger vor allem darauf achten, dass die Wachstumsaussichten passen. 

Exxon Mobil

Seit dem Ölpreis-Crash im Jahr 2014 haben zahlreiche Unternehmen dieser Branche ihre Dividenden gekürzt. Grund dafür waren unter anderem einbrechende Kurse und ein massiver Stellenabbau. Auch Exxon Mobil hatte diesbezüglich Probleme, doch das Management behielt die großzügigen, stetig steigenden Dividenden trotz des Gewinnrückgangs bei. Da Exxon Mobil während des Zykluses weiter in seine Projekte investierte, profitiert der Konzern nun von der Erholung der Öl-Preise. Die Dividende ist seit 38 Jahren (!) konstant gestiegen und so soll es auch künftig weitergehen, denn im Oktober 2022 wurde erneut eine höhere Ausschüttung angekündigt.

Enbridge

Enbridge ist ein kanadischer Blue Chip, der sich im MSCI Canada ETF auf Rang sieben befindet. Er ist im Besitz eines der größten Pipelinenetze Nordamerikas. Auch hier werden die Aktionäre seit Jahrzehnten mit stabilen Dividenden verwöhnt, selbst während der Coronapandemie wurden diese nicht gekürzt. Hier steigen die Ausschüttungen bereits seit 27 Jahren konstant an. Der Vorteil von Pipelines im Vergleich zu recht volatilen Öl- und Gaspreisen ist ein stabiler Gewinn.

Intel

Der Tech-Konzern befindet sich aktuell in einer Art Umstrukturierungsphase, so wurde kürzlich ein neues Managementteam präsentiert. Grund dafür: Intel hat in der Vergangenheit gelitten, während Konkurrenten wie beispielsweise AMD oder Nvidia ordentlich Profit machten. Grundsätzlich sind Tech-Unternehmen aber keine großen Dividendenzahler. Doch Intel bringt auf Grund seines stabilen Halbleitergeschäfts für Personal Computer und Rechenzentren hohe Cash Flows, ohne dass damit größere Investitionen notwendig sind. Intel zahlt eine Dividendenrendite von 2,7 Prozent.

ein Artikel von
Pauline Brinkmann
Pauline studiert in Potsdam und Lausanne Rechtswissenschaften. Ihr besonderes Interesse gilt jedoch nicht Mietverträgen, sondern politischen und gesellschaftlichen Prozessen.