Euro, Dollar, Schilling – was den Finanzmarkt diese Woche bewegt hatvo

An der Börse geht es heiß her

von Philipp Grabowski

Der Markt an Wertpapieren von Tech-Unternehmen galt eigentlich als überhitzt, doch entwickelte sich in dieser Sommerwoche zu einem ganz heißen Thema für Aktionäre, die auf warme Geldregen auf dem Börsenparkett hoffen. ZASTER-Kolumnist Volker Schilling betrachtet die Themen der Woche und zeigt wie man sich mit einem kühlen Kopf, nicht die Finger am Aktienmarkt verbrennt.

Überhitzt

„Es wartet weiter (zu) viel Kapital auf Einstieg und die Gewinner der letzten Wochen werden mit Sicherheit auch weiter gefragt sein.“

Vor einiger Zeit schrieb ich Ihnen diese Worte zum Thema der permanenten Höchststände der Technologieaktien.

Während viele andere Äußerungen darauf abzielten, dass die Triple A`s – Amazon, Apple, Alphabet – heißlaufen, war meine Argumentation eine ganz kühle: Die Börse hat recht! Und dort, wo viele eine Überhitzung ausgemacht haben, gab es diese Woche eine kalte Dusche: Die bekannten Technologieaktien haben sensationelle Zahlen für das zweite Quartal berichtet. Ich würde fast sagen, dass die „Überhitzungsexperten“ ordentlich deklassiert wurden. 1,46 Dollar pro Aktie Gewinn haben die Analysten für Amazon geschätzt. Tatsächliches Ergebnis: 10,30 Dollar pro Aktie an Gewinn.

Jetzt wissen Sie, warum die Kursentwicklung bei Amazon gerechtfertigt ist.

Mein Tipp: Gewinne laufen lassen. Das Unternehmen ist weiterhin der Durchlauferhitzer für Ihre Aktienanlage.

Hitzkopf

Intern haben meine Kollegen und ich Wetten abgeschlossen, was Donald Trump wohl als nächstes planen könnte, um seine unpopulären Umfragewerte zu verbessern. Und wie immer kann man sich darauf verlassen, dass Trump unkonventionelle Wege wählt. „Niemand mag mich“, das skandierte er diese Woche während einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Hitzig beschwerte er sich darüber, dass selbst sein Seuchenexperte Anthony Fauci populärer sei, als er selbst. Und blitzschnell folgerte er daraus: „Dies muss an meiner Persönlichkeit liegen.“ Und wer jetzt glaubt, dass diese Persönlichkeit eine Lösung sucht, um seine Umfragewerte zu steigern, der irrt gewaltig. Denn seine neue Idee ist viel genialer: Vielleicht sollte man einfach die ganze Wahl verschieben. Bravo!

Mein Vorschlag: Am besten solange warten, bis die Umfragewerte wieder steigen. Obwohl, das könnte eine sehr lange Amtszeit werden. Aber wie sagte schon einer seiner Vorgänger, Präsident Truman: „Wer keine Hitze verträgt, der hat in der Küche nichts verloren.“

In diesem Sinne ist Hitzkopf Trump doch der beste Koch seiner eigenen Gerichte. Apropos Hitze:

Hitzewelle

Diese Woche wusste man nicht, ob es ein Hitzeschaden oder eine Sommerlochmeldung war: Die Kodak-Aktie meldete seit Wochenbeginn ein Plus von 2000 Prozent.

Wie bitte?

Alleine am Dienstag hatte sich die Aktie bereits verdreifacht.

Der Grund: Die alte Foto- und Film-Marke Kodak, die sämtliche Digitalisierung der Fotoindustrie verschlafen hatte, steigt ins Pharmageschäft ein.

Ja, Sie haben richtig gelesen: Mit einem 765 Millionen US-Dollar staatlichen Kredit will man künftig Inhaltsstoffe für die Pharmaindustrie herstellen.

„Kodak ist stolz darauf, Teil der amerikanischen Selbstversorgung zu sein, indem pharmazeutische Schlüsselprodukte produziert werden, die unseren Bürger Sicherheit gewährleisten“, so Kodaks Executive Chairman Jim Continenza.

Klick hats gemacht bei der Kodak Aktie, und sie springt aus dem Stand von 2 auf 30 US-Dollar. Schon 2018 wollte sich Kodak neu erfinden und stieg beim damals hippen Bitcoin-Mining ein. Mit grandiosem Misserfolg. Also warum nicht mal in Pharma machen, ist ja auch gerade angesagt. Angesagt ist auch eine aktuelle Hitzewelle beim Wetter und die brachte uns Temperaturen von bis zu 36 Grad. 36 Grad und es wird noch heißer… denn für die kommenden Tage hält die Welle an.

In diesem Sinne: Behalten Sie einen kühlen Kopf.

Ihr Volker Schilling

ein Artikel von
Philipp Grabowski