Nicht nur in der Krise

5 Tipps, wie du finanzielle Ängste überwindest

von Nils Matthiesen

Geldängste sind per se nichts Schlechtes. Sie halten uns etwa davon ab, zu viel auszugeben. Lasse aber nicht zu, dass sie dein Leben bestimmen und zu viel Raum einnehmen.

Bei einem Blick in die Presse kann einem schon Angst und Bange werden: Corona wirkt außer Kontrolle, möglicherweise noch weiter verschärfte Maßnahmen und eine ungewisse Wirtschaftslage. In diesem Zusammenhang ist die Frage sicher berechtigt, ob die Krise einen früher oder später persönlich betrifft, sowohl körperlich als auch finanziell. Falls du dir ernsthafte Sorgen oder sogar leibhafte Angst um dein Geld machst, hier die gute Nachricht. Es gibt effektive Möglichkeiten, solche Ängste zu bekämpfen und in den Griff zu bekommen.

1
Zeit für einen Realitätscheck

Oft ist die Lage nicht so schlecht, wie sie zu sein scheint. Nimm dir also etwas Zeit und male dir aus, was im schlimmsten Fall passieren könnte. Was passiert zum Beispiel, wenn du weniger Geld zur Verfügung hast? Oder deinen Job komplett verlierst? Landest du dann auf der Straße? Wahrscheinlich nicht. Vielleicht musst du nur auf ein paar First-World-Themen verzichten, wie dreimal im Jahr Urlaub am Mittelmeer.

Vielleicht kann dir auch deine Familie unter die Arme greifen? Wahrscheinlich ja. Lasse nicht zu, dass die Diskrepanz zwischen deinen Ängsten und dem, was realistischerweise passieren könnte, zu groß wird. Es bringt auch nichts, sich ständig mit „Was wäre wenn“-Fragen zu beschäftigen. Sorgen solltest du dir erst dann machen, wenn du ein konkretes Problem hast.

2
Vergleich dich nicht mit Anderen

Du solltest dich nicht mit Anderen vergleichen. Denn ihr seht lediglich das, was andere euch sehen lassen wollen. Der Soziologie Thorstein Veblen berichtete bereits 1899 das Prinzip des Geltungskonsums. Demnach erwerben Menschen Luxusgegenstände in erster Linie deshalb, um anderen einen bestimmten sozialen Status vorzugaukeln. Das machen aber nicht nur reiche Menschen, sondern alle Bevölkerungsschichten.

Ein Grund dafür ist zum Beispiel der enorme Erfolg von Markenware. Dieses Verhalten führt aber dazu, dass wir das Gefühl haben, dass sich andere Menschen viel mehr leisten können als wir selbst. Doch das stimmt in der Regel nicht. Konzentriere dich allein auf dich und versuche herauszufinden, was du willst und was dir guttut. Gelingt dir das, wirst du dich augenblicklich besser fühlen.

3
Nimm das Ruder in die Hand

Angst entsteht oft durch das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Aus diesem Grund solltest du zunächst herausfinden, was dir genau Angst macht. Hast du beispielsweise Angst, deinen Job zu verlieren? Oder dir keinen Urlaub mehr leisten zu können? Dann bewirb dich auf andere Stellen oder bilde dich fort. Oder kürze deine Ausgaben und spare etwas mehr als sonst. Was auch immer dich bedrückt, werde aktiv! Dadurch bist du besser in der Lage deinen Ängsten zu begegnen.

4
Eins nach dem anderen

Es wird nicht gelingen, alle finanziellen Probleme auf einmal aus der Welt zu schaffen. Beschäftigen dich mehrere Themen, picke dir als erstes den größten Stressfaktor heraus, der dir am meisten Kopfschmerzen bereitet. Wenn du diesen erfolgreich bewältigt hast, gibt dir das Kraft auch die anderen zu bewältigen.

Denke dabei immer daran: Rom ist auch nicht an einem Tag gebaut worden. Es ist in Ordnung, sich Zeit zu nehmen. Willst du zu schnell zu viel, könntest du dich überfordert fühlen.

5
Das Gespräch suchen

Oft steigern sich Ängste, wenn wir das Gefühl haben, dass nur wir sie haben. Deshalb tut es allein schon gut, über Probleme zu reden und zu erfahren, dass man nicht als einziger mit ihnen zu kämpfen hat. Deswegen musst du nicht gleich zu einem Therapeuten gehen. Frage etwa Freunde und Verwandte um Hilfe. Vielleicht waren die bereits in einer ähnlichen Lage und haben gute Ratschläge für dich parat.

ein Artikel von
Nils Matthiesen
Nils ist Journalist, Texter und einer der ersten Digital Natives. Er beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Vorsorge, Geldanlage und Börse. Persönlich setzt er inzwischen mehr auf Fonds-Sparpläne als aktives Aktien-Picking.